PROJEKTE
PROJEKT GÖTTER GABEN - Museum der Stadt Lienz
KATEGORIE Alle | Ausstellungsdesign |
Ort Lienz, Osttirol ( AUT )
Baujahr 2024
GÖTTER GABEN
Das Keltisch- Römische Heiligtum in Lienz
In „Götter Gaben“ begeben sich die Besucher auf Entdeckungsreise durch das keltisch-römische Heiligtum, das erst vor wenigen Jahren mit Hilfe von Josef Kalser am Westrand des Lienzer Beckens entdeckt und durch die Archäologen Gerald Grabherr und Barbara Kainrath mit ihrem Team wissenschaftlich untersucht wurde.
Dieses „Fanum“ erstreckt sich auf einem nun bewaldeten Hügel nahe der Brauerei und ist aus mehreren Gründen ein ganz besonderer Platz: es handelt sich um den Kultplatz des keltischen Stammes der Laianken, der in römischer Zeit nicht zerstört, sondern weiter betrieben und sogar aufwändig umgestaltet wurde. Somit wurden hier Weihegaben von der späten Latènezeit im 1. Jahrhundert v. Chr. bis in das 4. Jahrhundert n. Chr. gefunden, die nun erstmals gesammelt der Öffentlichkeit präsentiert werden. Eine herausragende Rolle nehmen die Zinnfiguren römischer Götter ein, handelt es sich hierbei doch um den größten Komplex entsprechender Statuetten im gesamten römischen Reich. Aber auch weitere Funde, wie etwa zwei vollplastische Statuetten aus Bronze sowie Fragmente einer keltischen Kriegstrompete stellen Highlights dieser Ausstellung dar.
Textzitat: Homepage Schloss Bruck – Museum der Stadt Lienz
GÖTTER GABEN
Das keltisch-römische Heiligtum in Lienz
30.05.-13.10.2024, Haupttrakt
Fotos: Zita Oberwalder
PROJEKT Volksschule Pfarrwerfen
KATEGORIE Alle | Bildung |
Ort Pfarrwerfen, Salzburg (AUT)
Baujahr 2021 - 2023
VOLKSSCHULE PFARRWERFEN, UMBAU UND ZUBAU
Das Bühnenbild ist nicht wichtiger als die Schauspieler, aber sie gehören zusammen und es komplettiert das Bühnenstück, ergänzt und unterstützt.
Die Architektur bildet das Bühnenbild zum Schauspiel „Leben“, ist die Ebene auf der sich die Protagonisten bewegen.
Hier in der Schule bildet die Architektur den Rahmen für den Lernprozess, das Hineinwachsen ins Leben. Ein Prozess in dem Miteinander, Zusammenarbeiten und –halten erfahren, gelebt und somit erlernt wird. Nicht Intoleranz sondern Offenheit und Transparenz sind die Eigenschaften die unsere Gesellschaft benötigt und auch einfordert.
Darum wird hier in Gruppen gelernt, erforscht und gearbeitet, raum- und klassenübergreifend, das gesamte Schulgebäude wird zum Unterrichtsraum. Doch auch Rückzugsmöglichkeiten und konzentriertes Arbeiten müssen möglich sein, ebenso wie individuelle Entwicklung.
Im Zusammenspiel mit den Möglichkeiten der digitalen Entwicklung unserer Zeit und den aufgeschlossenen Unterrichtsmethoden bildet das gebaute Umfeld die Basis für die optimale Entwicklung unserer Jugend.
Die Entscheidung den Standort der Schule im Ortszentrum zu halten war entscheidend. Sie war der Ausgangspunkt die Schule als das zentrale Gebäude am Kronberger Platz zu definieren und die Basis der Neugestaltung dieses Platzes als multifunktionales Zentrum von Pfarrwerfen. Hier vereinen sich Verkehrsfläche, Parkplatz, Fest- und Veranstaltungsplatz und Freifläche für die Schule zu einem geordneten shared space mit ausreichendem Grünanteil und reduzierter versiegelter Fläche.
Die Standortbeibehaltung mit der beengten Platzsituation und den nahen Anrainern war eine Herausforderung für die erforderliche Erweiterung der Nutzfläche von 4 auf 8 Klassen, sowie die Anpassung der Bestandsschule von einer Gang- / Klassenschule zu einem großen, offenen Unterrichtsbereich. Synergien und Mehrfachnutzung waren gefordert, wie zB die Nutzung des Daches des tief eingegrabenen Turnsaales als Freifläche für die mobile Pause, oder der abgesenkte Innenhof, der Erschließung und Lichthof für die Räume des Musikvereins, Turnsaales, Garderoben und Lagerräume ist. Er ist der Eingangsbereich für die externe Nutzung des Schulgebäudes.
Das Ziel war Bestand und Zubau zu verschmelzen und ein neues Ganzes zu schaffen ohne die Identität der einzelnen Zeitfenster zu verlieren. Es entstehen überraschende Räume, wie die in das Foyer hineinragenden Sitzstufen der Aula im Obergeschoß oder die Klassenräume die sich auf die Gangbereiche erweitern. Das gefundene Objekt des Freiheitskämpfers Sieberer, ein Fresko an der ehemaligen Außenfassade, wird in die Gestaltung der Aula integriert und mit Hilfe von Kommentaren in den Anspruch unserer Zeit geführt, ohne dessen Geschichte zu verlieren.
Die Umsetzung der Bauaufgabe mit reuse des Bestandes und viel Holz, sichtbar und konstruktiv, schafft eine hohe Aufenthaltsqualität der Innenräume bei einem vernünftigen ökologischen Fußabdruck.
Mitarbeiterinnen:
DI Marina Rakic
DI Jutta Moosbrugger
DI Christina Gaisbacher
Fotografie:
Zita Oberwalder
PROJEKT Mobiler Pavillon
KATEGORIE Alle | Ausstellungsdesign |
Ort Wien, Heldenplatz und Tierwelt Herberstein ( AUT )
Baujahr 2023
MOBILER PAVILLON für die Steiermark Schau 2023
UFO GARAGE
Das Konzept von Alexander Kada für die Präsentation der Steiermark Schau 2023 erfordert einen niederschwelligen Projektionsraum. Die Projektion der Filme auf einer gekrümmten Wand und am Boden zeigen einerseits atmosphärische extraterrestrische Situationen, von verschiedenen Künstlern umgesetzt, und Fakten zum Thema Biodiversität und Klimawandel mit Fokus auf die Steiermark.
Das filmtechnisch vorgegebene Oval wird zum „Auge“, das unter einem großen Flugdach, dem öffentlich rundum zugänglichen Pavillon steht. Die „Brille“ ist Eingangs Zäsur und Lichtkontrolle für die black box des Projektionsraumes.
8 beleuchtete Litfaßsäulen erklären vor der black box das Thema und beleben auch in der Nacht den Pavillon.
Das Auge und die Brille sind verspiegelt. Somit wird die black box zu einem entmaterialisierten, nicht definierbaren Körper unter dem Dach des Pavillons der mit der Umgebung verschmilzt, in Wien der Heldenplatz mit den klassischen Fassaden der Hofburg, in Herberstein die umgebende Natur.
Materialien / Konstruktion:
Pavillonkonstruktion: Aluminium mit pneumatischer PVC Dachkonstruktion.
Auge und Brille: Aluminiumkonstruktion mit verspiegelten Alu Dipond Paneelen.
Eröffnung in Wien am Heldenplatz: 22.03.2023
Eröffnung bei der Tierwelt Herberstein: 29.04.2023
Fotografie:
Zita Oberwalder
Christopher Mavric
PROJEKT Caritas Pflegewohnhaus Wies
KATEGORIE Alle | Pflege / Gesundheit |
Ort Wies, Steiermark ( AUT )
Baujahr 2022 - 2023
CARITAS PFLEGEWOHNHAUS WIES
Obwohl am Waldrand gelegen ist das neue Pflegewohnhaus der Caritas fußläufig nahe dem Ortskern von Wies gelegen.
40 Pflegebetten in 2 Geschoßen auf einem Sockelgeschoss mit der Infrastruktur überwinden die steile Hangneigung und bieten somit einen ebenen Ausgang in den südlichen Gartenbereich für beide Wohngeschosse.
Ein Haus der kurzen Wege und weiten Ausblicke nimmt Rücksicht auf die eingeschränkte Mobilität der Bewohnerinnen.
Materialität: Betonbau mit Holzverschalung
Mitarbeiterinnen:
Marina Rakic
Jutta Moosbrugger
Christina Gaisbacher
Fotografie:
Zita Oberwalder
PROJEKT ELER - Miteinander in St Lambrecht und Tagesstätte für ältere Menschen
KATEGORIE Alle | Pflege / Gesundheit |
Ort St Lambrecht, Steiermark ( AUT )
Baujahr 2022 - 2023
ELER – Miteinander in St Lambrecht und Tagesstätte für ältere Menschen
Die soziale Infrastruktur von St Lambrecht wird erweitert.
Das Sozialprojekt: Miteinander in St Lambrecht umfasst 6 betreute Wohnungen (Lebenshilfe Murau) und 2 betreubare Wohnungen
(Gemeinde St Lambrecht), sowie eine Tagesstätte für ältere Menschen für bis zu 16 Personen (Caritas) Das Gebäude liegt fußläufig nahe des Hauptplatzes von St Lambrecht. Obwohl zentrumsnah, ist das Gebäude in den unverbrauchten Naturraum von St Lambrecht eingebunden. Eine intensive Kommunikation zwischen den einzelnen Bereichen ist ausdrücklich erwünscht. (mg)
Mitarbeiterin: DI Marina Rakic
Fotografin: Zita Oberwalder
PROJEKT Burg Heinfels
KATEGORIE Alle | Bauen im Denkmal |
Ort Heinfels, Osttirol (AUT)
Baujahr 2015 - 2020
BURG HEINFELS
Burg oder Ruine
Die Entscheidung fiel zugunsten der Ruine, als Erlebnisweg öffentlich zugänglich und ein spannendes Pendant zu den besser erhaltenen Burgteilen, die restauriert und einer gewerblichen Nutzung zugeführt werden sollen.
Die Burgmauern des Palas sind, soweit sie noch vorhanden sind, grundsätzlich standfest. Lediglich die Mauerkronen sind einsturzgefährdet und müssen dringend saniert werden.
Um die ursprüngliche Proportion des Burghofes wieder zu erhalten, wird das Dach des Westtraktes zurückgebaut. Mitte des 20. Jhdt. wurde dieses saniert und anstelle des Giebeldaches ein Pultdach errichtet und die westliche Burghofwand somit um ein Geschoß erhöht.
Grundsätzlich ein heikles Thema ist die Außenerschließung, ist eine Burg doch so angelegt, dass der Zugang zu den inneren Burgteilen aus Verteidigungsgründen möglichst erschwert wird, somit diametral gegenteilig zu den heutigen Forderungen der Barrierefreiheit.
Die Erschließung des Burghügels erfolgt original durch einen an der Südseite gelegenen Weg, die Burg wird über das östliche Haupttor in der Vorburg betreten. Eine zusätzliche fußläufige Erschließung wird über die wiedererrichtete Südstiege, die direkt hinter der am Fuße der Burg gelegenen Kirche Peter und Paul ansetzt, witterungsgeschützt, geboten. Die Versorgung der Burg erfolgt im Endausbau über eine Materialseilbahn von Norden, hier ist auch der große Parkplatz und Ausgangspunkt des Fußweges auf die Burg.
GASTRONOMIE
Die Gastronomie befindet sich im Wesentlichen im Westtrakt der Hauptburg. Die Gasträume sind im Erdgeschoß und Untergeschoß, die WC Anlage, Küche und Lagerräume sind im neu errichteten Zubau des Küchenturmes an der Nordseite. Hier dockt auch die Seilbahn/ der Lift für die Versorgung an. Eine optimale Versorgung der Gasträume bei minimalen Eingriffen in die Substanz ist dadurch gegeben.
Im Erdgeschoß bieten der Rittersaal, ein Gastraum und die ehemalige Küche Gastronomieräume gehobenen Standards, in den 2 großen Kellerräumen ist die Burgtaverne situiert.
VORBURG – KASSA
Das bestehende Brunnenhaus aus der ersten Hälfte des 20. Jhdt. wird teilweise abgebrochen, der Brunnen wird zum Objekt. An dieser Stelle wird das Gebäude an den Felsen südlich angebaut. Das Dach führt bis zur Stützmauer des oberen Bereiches, Niveau Wächterhaus. Das Gebäude ist ein Anbau an den Felsen. Der Felsen bleibt im Gebäude sichtbar, ebenfalls die bestehenden Mauerreste. Die Materialität ist einfach, das Dach aus Holz, die Südseite großzügig verglast, der Boden geschliffener Estrich, temperiert, nötige Betonteile bleiben sichtbar.
VORBURG – BURGGRAFENHAUS
Das Gebäude war bis zuletzt bewohnt und spiegelt den Standard der ersten Hälfte des 20. Jhdt. wider. Es wird lediglich saniert und nur Büro und Vermittlung werden temperiert. Die Zugänge zu den Wehranlagen und zum Stallgebäude werden wieder geöffnet, der Rundgang durchquert im 1. Obergeschoß das Gebäude.
VORBURG – STALLGEBÄUDE
Im Erdgeschoß sind die WC-Anlagen und die Haustechnik für die Vorburg als eingeschobener gedämmter Bauteil situiert. Die Obergeschoße werden saniert und als unbeheizte Ausstellungsräume genutzt.
RAMPENANLAGEN
Die Stiegenanlage im nördlichen Zwinger ist aus Cortengitterrost, frei ins Gelände / die Burg gestellt und reversibel.
PALAS / BERGFRIED
Die Erschließung des Palasbereiches und des Turmes erfolgt durch einen Gitterroststeg über eine vorhandene Türe in der Nordmauer. Der Bergfried wird durch eine eingehängte Scherenstiege erschlossen. Auf- und Abgang sind getrennte ineinandergeschobene Läufen im Einbahnsystem und ermöglichen so trotz beengter Platzverhältnisse ein sicheres Erklimmen des Bergfried.
KAPELLE
Die eingestürzte Kapelle wird neu überdacht. Den Spagat zwischen ursprünglicher, geraden romanischen Balkendecke und gotischem Himmelsgewölbe schließt die neue Dachkonstruktion, deren dünne Spanten in den romanischen Balkenlöchern aufliegt. Die scheinbar willkürlichen Schwingungen der Spanten erschließen sich bei etwas entfernter Betrachtung als sich brechende Wellen zweier Wassertropfen. Die Gestaltung der Kapelle ist ebenfalls eine Erzählung zwischen Ruine, Wiedererrichtung und Original. Wobei auch die original erhaltenen Fresken der Ostwand in der Freilegung mindestens 3 teilweise übergreifende kulturhistorische Schichtungen aufweisen.
Die Möblierung ist archaisch, die in den 30-Jahren abgenommenen Fresken der Apsis werden als Bildtafeln wiederausgestellt.
Der „Deckel“ der Kapelle ist begehbar und die Aussicht aus den ehemaligen Wohnräumen über das Pustertal wird wiedererlebbar.
INNENHOF / ZISTERNE
Der Burghof ist zentraler Verteiler der Burg.
Der Innenhof wird neugestaltet. Die eingestürzte Zisterne wird original wiedererrichtet, die sich dadurch ergebenden neuen Ebenen lassen sich ideal barrierefrei mit Rampen verbinden und organisieren den Innenhof neu mit Split Level.
HAUPTBURG – WESTTRAKT UND NORDTRAKT
Dieser noch besser erhaltene Bereich der Burg wird in einem 2,. Bauabschnitt als Gastronomie-, und Hotelbereich genutzt.
KÜCHENTURM
Nördlich wird leicht abgerückt ein völlig neuer Bauteil für Gastroküche, WC-Anlage, Personalbereich und technischer Infrastruktur errichtet. Die Materialität ist der Burg entsprechend, massiv aus der Erde gewachsen und mittels Brücken, die die Ringmauern durchstoßen, an die Burg angebunden. Ein Spiel zwischen Nähe und Distanz. Hier dockt auch die Materialseilbahn vom Parkplatz kommend an.
SÜDSTIEGE
Die ursprüngliche überdachte Stiege von der Kirche St Peter und Paul wird wiedererrichtet und ermöglicht so einen wintersicheren Zugang der Burg. Im ca 42° steilen Schutt und Strauchgelände wird die Brücke mittels 5 Fundamentpunkten in die Landschaft gestellt, eine überdachte Brückenkonstruktion im steilen Hang.
Mitarbeit:
Christina Gaisbacher, Jutta Moosbrugger, Anita Velic, Marina Rakic, Daniela Mitterberger, Tiziano Derme
Fotografie: Zita Oberwalder
Publikationen:
architektur aktuell 489, 12-2020 – Kult, Kunst, Kultur, Zwischen Bricolage und High-Tech
Preise:
Österreichischer Betonpreis 2023, Anerkennung
Auszeichnung des Landes Tirol für Neues Bauen 2022
ZV-Bauherrenpreis 2021, Nominierung
GESCHICHTE
Burg Heinfels und das gleichnamige Landgericht entstanden auf dem Gebiet der bischöflich freisingischen Herrschaft Innichen. 1239 nennt sich Otto Welf aus dem Geschlecht der Welfsperger „de Hunenvelse“. Der Kernbau der 1288 erstmals genannten Burg stammt aus dem letzten Viertel des 13. Jahrhunderts, besteht aus dem am höchsten Punkt der Burgfelsens errichteten Bergfried, dem westlich daran angebauten Palas und den Ansätzen einer Richtung Westen ausstrahlenden Ringmauer. Heinfels ging noch im 13. Jahrhundert an die Görzer über, verblieb im Jahre 1271 im Teilungsvertrag zwischen den görzischen Brüdern Albert und Meinhard wider Vereinbarung im Besitz von Graf Meinhard II. von Tirol. Erst 1275 überließ sie Meinhard seinem Bruder Albert II. von Görz. Bis zum Aussterben der Görzer Linie war Heinfels der wichtigste Stützpunkt der Görzischen Herrschaft im Pustertal. Freistehend im Osten der Burganlage erhob sich einst – heute eingebunden in die östliche Ringmauer – ein quadratischer Wohnturm, in dem der Burggraf als Verwalter der Burg residierte. Die dem Hl. Laurentius geweihte Burgkapelle, welche Reste von spätromanischen und gotischen Fresken enthält, wurde 1331 neu geweiht. Im Westen entstand gegen 1400 über den Resten der alten Ringmauer ein mächtiger, dreigeschossiger Saalbau als neuer Wohnbereich. Er dominiert noch heute die Westfront der Burganlage. Noch unter den Görzern wurde die Burg im späten 15. Jahrhundert mit einer ausgedehnten Ringmauer und runden Ecktürmen befestigt.
Nach dem Aussterben der Görzer um 1500 gelangte Heinfels mit der gesamten Herrschaft an Kaiser Maximilian I. Von 1654 bis 1783 befand sich die Burg im Besitz des königlichen Damenstiftes in Hall, wurde dann Staatseigentum. 1833 ging die Burg in den Besitz jener 18 Gemeinden über, die innerhalb des ehemaligen Gerichtes Heinfels lagen. Sie quartierten hier Arme und Obdachlose ein. Von 1880 bis 1910 diente die Burg zur Unterbringung des Militärs. Von der Marktgemeinde Sillian, seit 1936 alleiniger Inhaber, gelangte die Burg in Privatbesitz.
Im Laufe des 18. Jahrhunderts setzte allmählich der Verfall der Burg ein. 1917 stürzte das Dach des Palas ein, 1928 jenes des Turmes, 1932 folgte der Einsturz der Westmauer des Palas. Die seit diesem Zeitpunkt ständig durchgeführten Sanierungsarbeiten beinhalten seit den 1990er Jahren neben der Sicherung der Bausubstanz auch die teilweise Rückführung einzelner Bauabschnitte in den ursprünglichen Zustand.
Im Jahre 2005 erwarb das Unternehmen Loacker in Abstimmung mit den Gemeinden Heinfels und Sillian die Burg Heinfels mit der Absicht der Revitalisierung der Anlage.
Walter Hauser BDA, Landeskonservator
PROJEKT Winzerhotel Wurzenberg
KATEGORIE Alle | Handel / Gewerbe |
Ort Wurzenberg, Steiermark ( AUT )
Baujahr 2021
WINZERHOTEL WURZENBERG / PANORAMALODGES
2006 wurde das Dach des Elternhauses erneuert und das Gebäude bei der Gelegenheit aufgestockt und um 3 Gästezimmer erweitert.
Der Beginn einer ökologisch sanften, touristischen Nutzung der exponierten Lage am höchsten Punkt des Wurzenberges inmitten des südsteirischen Weinbaugebietes. Allmählich wurde das Ensemble, im Maßstab der ursprünglichen südsteirischen ruralen, verstreuten Kleinhausbebauung, dem naturnahen Konzept folgend, erweitert, immer im Focus, dass die südsteirische Weinbaulandschaft in ihrer Ursprünglichkeit den beste Erholungswert darstellt – Naturnähe und Ursprünglichkeit gepaart mit hohem Qualitätsanspruch, Mimikry vermeidend. So werden Kleingebäude mit Appartements mit starkem Außenbezug, in Gruppen zusammengefasst und bilden, entsprechend der kleinbäuerlichen Struktur, eine lockere Hofsituation.
Das neueste, jedoch nicht letzte, Puzzlestück ist das erste der Wiesenlodges, die Thymianlodge.
Einem Bienenstock gleich wird das Einraumgebäude in die Wiese gestellt, will die Wiese nur zur Standfestigkeit berühren und stören, und bietet dank der großzügig verglasten Fronten einen grandiosen Rundblick. Der Bewohner wird zum Naturvoyer, zum entrückten Beobachter, der die Stimmungen der Jahres- und Tageszeiten zu Bett oder am Tisch präsentiert bekommt.
Edelglamping der Superlative.
Konstruktiv ist das Gebäude eine Kiste aus Brettsperrholz, mit Lärchenbrettern verkleidet, auf einer Stahlkonstruktion und Punktfundamente. Eine großzügige dreiseitige Verglasung bietet einerseits Aussicht, die Sonnenschutz Beschichtung und ein umlaufender Vorhang anderseits die erforderliche Anonymität der Bewohner. Das Vergrauen der Fassade verlinkt das Gebäude mit der Erde, während die spiegelnden Glasfassaden, dank der Perspektive durch Hangneigung, den Himmel zum Haus holt. Das Gebäude ist nicht beheizt, für eine Nutzung im Sommer und der Übergangszeit konzipiert.
Fotografie Zita Oberwalder
PROJEKT Kindergarten St Nikolai im Sausal
KATEGORIE Alle | Kindergärten |
Ort St. Nikolai im Sausal, Steiermark (AUT)
Baujahr 2021
Zubau Kindergarten St. Nikolai im Sausal
ZUM LICHT
Der 2-gruppige Kindergarten von St Nikolai im Sausal ist zu klein und soll um eine dritte Gruppe erweitert werden.
Ein „Nebenproblem“ ist die permanente Überflutungsgefahr bei Starkregen durch die hangseitigen Regenwässer.
Der Bestand mit dem zentralen Aufenthaltsbereich ist kaum natürlich belichtet und ist ganztags auf Kunstlicht angewiesen. Mit der Option des Abbruches des 2010 errichteten Zubaus kann der innenliegende Foyer Bereich wieder mit der Außenwelt verbunden werden und eine natürliche Belichtung und zumindest teilweise Sicht nach Außen ist gegeben. Anstelle des Abbruchs wird dafür eine größere Garderobe und ein bestens belichteter Aufenthalts-, Essensraum angebaut. Hangseitig wird umstrukturiert und eine dritte Gruppe angebaut, die das Gebäude gegen die Hangwässer schützt.
Materialien / Konstruktion:
Der hangseitige Gruppenraum wird aus Beton errichtet und das Flachdach als Außenspielbereich genützt. Der straßenseitige Zubau ist in Leichtbauweise aus Holz und großzügig verglast.
Während des gesamten Um- und Zubaues war der Kindergarten in Betrieb, die Bauzeit konnte innerhalb eines Jahres abgewickelt werden.
Mitarbeiterinnen: Marina Rakic, Anita Velic
Fotografie: Zita Oberwalder
PROJEKT Moorwanderweg
KATEGORIE Alle | Ausstellungsdesign |
Ort Fladnitz an der Teichalm, Steiermark (AUT)
Baujahr 2020
MOORLEHRPFAD TEICHALM:
Das Biotop Teichalm-Hochmoor ist ein Naturschutzgebiet und reicht zurück bis in die Eiszeit (7000 – 9000 Jahre) mit einer speziellen Fauna und Flora. Diese, den immer mehr anwachsenden Besuchern und Stadtflüchtlingen, näher zu bringen wurde der Moorlehrpfad errichtet. Abgehoben vom empfindlichen Moor durchquert man auf einem Steg Wald-, Wiesen- und Bachbereiche. Dieser Steg ist in die Jahre gekommen und musste saniert werden. Das Ziel war die bestehenden Pfähle zu nutzen, wenn nötig zu erneuern, und eine dauerhafte und leicht zu wartende/sanierbare Konstruktion zu finden. So wurden auf primären Stahlquerträgern dicke Lärchenbohlen in Laufrichtung gelegt. Die Haupttragfläche aus Holz bleibt so erhalten und ist
im Sanierungsfalle leicht zu wechseln, unabhängig von der Pfahlkonstruktion aus Lärchenpfosten, Blechabdeckung und Stahlquerträger. Gleichzeitig wurde der Steg als Lehrpfad thematisiert, Anfang und Ende durch Torbauwerke markiert
(ideal für die Absperrung im Winter).
Thematisierte Beobachtungspunkte, ragen in die Landschaft,
laden zum Verweilen und zum Informationsgewinn ein, Jagdständen gleich, die distanziertes Beobachten vermitteln.
Abschließend die neue Brücke zum Thema „Teich“, die gleichzeitig Torbauwerk und mehr Möbel denn Brücke den Mixnitzbach überspannt.
Fotografie: Zita Oberwalder
PROJEKT Tribünengebäude ULSZ RIF, Hallein
KATEGORIE Alle | Büro / Verwaltung | Sportanlagen | Wettbewerbe |
Ort Rif, Hallein, Salzburg (AUT)
Baujahr 2017 - 2020
TRIBÜNENGEBÄUDE ULSZ RIF / HALLEIN
Campus der Sportuniversität
Die Anlage ist mehr als Studentencampus, Ausbildungsstätte, Trainings- und Spielanlage denn als Kampfsportanlage zu verstehen. Insofern treten Prämissen wie Zuschauerkontrolle, Spieler- und Zuschauertrennung, etc hinter die Anfordernisse eines modernen Campusgedankens zurück:
Kommunikation und gemeinsames Arbeiten und Trainieren gehen vor dem Trennenden und Kontrollierenden. Trotzdem sind sportliche Großveranstaltungen nicht ausgeschlossen.
Somit ist das Erscheinungsbild des Garderoben-, Tribünenneubaues ein offener, überdeckter Pavillon, zwischen den halböffentlichen Flächen des Straßenraumes und der Sportanlagen gelegen. Legere Aufenthaltsqualität wird sowohl von der Straßenseite als auch von der Sportplatzseite geboten. Der niederschwellige Zugang ist Konzept.
Die Baumasse des Garderobenbereiches ist unterirdisch. Das, bis auf transparente Erschließungsteile und dem nördlichen Auswertungsturm völlig freie Erdgeschoss wird als überdachter Campusbereich und/oder Tribünenanlage bei Sportveranstaltungen genutzt. Der Bereich ist mittels Vorhang zum halböffentlichen Straßenbereich vollständig zu öffnen, ein Bereich der zum Flanieren, Kommunizieren und Erholen während der Trainingseinheiten einlädt. Trotzdem ist der Tribünenzweck erfüllt und ein qualitativer Blick auf die Sportanlagen für ca 480 Sitzplätze ist gewährleistet.
Im aufgeständerten Bauteil sind der Hörsaal und die Büros situiert. Eine auf dem Betontisch ruhende Massivholzkonstruktion.
Die Garderoben im Untergeschoß sind durch 2 Freitreppen und einer, mittels Tunnel, Direktanbindung an das Hauptgebäude zu erreichen.
Der Hauptzugang erschließt im Nahbereich der bestehenden Rampenanlange die WC-, Trainer- und Garderobenbereiche im Untergeschoß, sowie den Hörsaal und Bürobereich im Obergeschoß. Der Nebeneingang am nördlichen Kopfende verbindet den Auswertungsturm mit dem Garderoben- und Bürobereich.
Mitarbeit: Jutta Moosbrugger, Anita Velic, Christina Gaisbacher, Marina Rakic
Fotografie: Zita Oberwalder
PROJEKT Seniorenwohnhaus Pfarrwerfen
KATEGORIE Alle | Pflege / Gesundheit | Wettbewerbe |
Ort Pfarrwerfen, Salzburg (AUT)
Baujahr 2014 - 2016
SENIORENWOHNHAUS PFARRWERFEN ST CYRIAK
MassStäblichkeit
Gemeinschaft – Kommunikation
Vertrautheit – Intimität
Das Pflegeheim fügt sich in die umgebende Baustruktur der Dorfrandlage zum nördlichen Grünraum ein und schließt die Bebauung vorerst ab, ohne weiteres Wachstum einzuschränken.
Die 2 bis 3 geschossige Baumasse orientiert sich an der nahen Einfamilienhausbebauung, ist gegliedert und ordnet sich der dominierenden Kirche unter.
Im Sinne des Hausgemeinschaftsmodells werden 4 Wohngemeinschaften so organisiert dass ein Alltagsleben auch für mehr oder weniger Pflegebedürftige ermöglicht wird.
Das Gefühl des Wohnens muss spürbar werden und nicht das eines Pflegeheimes oder gar eines Krankenhauses.
Zusätzlich zur selbstverständlichen Pflegebetreuung der Bewohner organisiert der Alltagsbetreuer den Alltag. Er animiert, kocht, bietet Ansprache, …., alles unter Einladung an die BewohnerInnen mitzumachen.
Obwohl die Organisation der Hausgemeinschaftswohnungen einem Wohnbau mit zentralem Stiegenhaus und Lifterschließung entspricht, wird durch das multifunktionale Foyer im Erdgeschoss und den Dachgarten / Aufenthaltsbereich / Pflegebereich im Obergeschoß das gesamte Haus halböffentlich durchlebt.
Geschuldet der eingeschränkten Mobilität der Bewohner ist die Öffentlichkeit willkommen im Haus.
Gemeinsam mit dem Pfarrgemeinderat wird das Foyer genutzt (das Foyer wird den Pfarrgemeindesaal ersetzen), der nahe Kindergarten wird fixe Besuche im Haus abhalten mit Oma/Opa/Enkerl Charakter. Der Freibereich ist nicht eingezäunt. Eine Abkürzung zur nahen Volksschule führt über den Gartenbereich und wird täglich, bewusst und gewollt, die Schulkinder nahe an die Aufenthaltsbereiche der einzelnen Wohngemeinschaften führen. Der Garten ist mit Obstbäumen und Sträuchern bepflanzt.
Der Zugangsbereich mit seinem teilweise großzügig überdachten Vorplatz schafft eine Zone in der öffentlicher Raum und Zugangsbereich ineinander übergehen.
Die Platzsituation ist einladend gestaltet und setzt sich niederschwellig ins Gebäude, Foyer und weiter in den Garten fort.
Das Foyer ist der zentrale Empfangs-, Aufenthalts- und Festbereich. Die integrierte Bar, flexible Möblierung und technische Infrastruktur sind geeignet für Großveranstaltungen wie auch für Feiern in Kleingruppen. Die anschließende Kapelle kann entweder getrennt oder im Konnex zum Foyer als Großraum genutzt werden.
Direkt dem Foyer angeschlossen sind die Verwaltungs-, Büro-, und Personalräume. Großzügige Glasflächen schaffen Durchblicke und Übersichtlichkeit für das Personal und die Besucher.
Die getrennte Zulieferung und der eigene Personaleingang von Norden ermöglichen eine vollständige Entflechtung der Wohn- und Aufenthaltsbereiche von den Lagerflächen im Keller und den Zulieferungen im Alltag.
Der Wohnbereich gliedert sich in vier gleichartige Wohngemeinschaften zu je 12 BewohnerInnen.
Die kompakte Gruppierung der Zimmer um die großzügigen Aufenthaltsbereiche bringt kurze Wege innerhalb der Wohngemeinschaft.
Die Aufenthaltsbereiche sind mit Terrassen nach Süden, in den Garten ergänzt. Ein Hochbeet je Wohnung ermöglicht das Selbstversorgen mit Kräuter, Blumen, etc.
Die Aufenthaltsbereiche sind differenziert. Arbeits- und Essplätze in der Nähe der Kochgelegenheit (rollstuhlgerecht ausgeführt, um- und unterfahrbar) ermöglichen ein „Mitkochen“ der Bewohner unter Anleitung des Alltagsmanagers. Abgeschirmte Stuben, Sitz- und Fernsehbereiche laden zur Gruppenbildung ein und schaffen Aussicht nach Norden und Osten. Die Zimmer bieten zum üblichen Standard ein großzügiges Fensterelement das als Sitzbank / Eckbank dient. Das Pflegebad (auch Friseur und Fußpflege) ist als Wellnessbereich mit Penthousefeeling gestaltet.
Der Freibereich ist sowohl für aktive Nutzer („Garteln“ mit Obstbäumen, Fruchtsträuchern, Hochbeeten, Gemüsebeeten, Blumenwiese) als auch passive Nutzer mit beschatteten Verweilplätzen geeignet. Der großzügige Dachgarten eignet sich als geschützter, isolierter Dementengarten.
Materialien / Konstruktion
Die Holzfassade aus rauen, bewetterten Lärchenbrettern, ist pflegeleicht und gibt dem Gebäude den speziellen regionalen Charakter, ohne volkstümlich zu wirken.
Die großzügige Verwendung von Lärchenholzmöbeln, Lärchenholzwand- und -deckenelementen in den Aufenthaltsbereichen, Sichtbeton im Allgemeinbereich von Stiegenhaus und Foyer und die vielen Glasflächen erzeugen den gehobenen, offenen, warmen Wohncharakter, der sich durchs ganze Haus zieht.
Die ökonomische Hybridkonstruktion ist eine tragende Platten- / Scheibenstruktur aus Beton, ausgefacht mit hoch gedämmten Holzleichtbauaußenelementen. Zimmertrennwände sind tragend, aus Beton und hochschalldämmend. Nichttragende Zwischenwände und Installationswände sind Leichtbauwände und zum Wohnbereich mit Holztafeln verkleidet.
Künstlerische Gestaltung:
Zita Oberwalder: Wald, Wiese, Meer, Alm
Albin Kreuzer: Hl Cyriak
Mitarbeit: Jutta Moosbrugger, Katja Kramberger, Johannes Moosbrugger
Fotografie: Zita Oberwalder
Preise:
BauGenial 2016 – lobende Erwähnung
Bauherrenpreis 2017 – Nominierung
PROJEKT Besucherzentrum Festung Kufstein
KATEGORIE Alle | Bauen im Denkmal | Wettbewerbe |
Ort Kufstein, Tirol (AUT)
Baujahr 2014 - 2016
BESUCHERZENTRUM FESTUNG KUFSTEIN
KASSA / SHOP / BÜRO — Die Erschließung der Burg ist Entwurfsthema.
Das Thema des Treppenaufganges zur Festung, holzverschalt, teilweise in den Berg gedrückt, wird für das Kassa-, Shop-, Infogebäude übernommen.
Das Gebäude bietet interessante Ausblicke auf Festungsneuhof, Festung, „Feuerwerkerhaus“ und den Felsen, der sichtbar, als Hintergrund im Shopbereich, die Bearbeitung des Berges erlebbar macht.
Ein zentrales Eingangsgebäude für die Festung Kufstein fehlte. Gleich hinter der Stadtmauer am Fuße ist der Festungsneuhof ein kleiner Platz mit Blick zur Burg, gerahmt westlich vom „Feuerwerkerhaus“ ein altes Haus am Festungsfuß, direkt neben dem Stadttor.
Jeden Mittag findet am Festungsneuhof ein Konzert statt, life gespielt, an der Heldenorgel, die versteckt in einem der Burgtürme ist. Hier beginnt der Aufgang zur Burg, einerseits über eine in den Berg gehauene, holzverschalte Treppenanlage und andererseits über eine moderne Liftanlage. Zusätzlich sollen die Luftschutzstollen des 2. Weltkrieges, als neuer Ausstellungsbereich erschlossen werden.
Der Neubau schiebt sich zwischen „Feuerwerkerhaus“ und Festungsneuhof und schließt so den Platz. Die Baulichkeit ist außerhalb der äußeren Stadtmauer so gut wie nicht sichtbar.
Direkt nach dem äußeren Tor wird der Besucher vom Gebäude abgeholt und im Inneren ins erste Obergeschoss zur Kassa geleitet.
Die Wegführung nach oben ist eine behindertengerechte Rampe im Großraum des Shopbereiches. Permanenter Sichtkontakt in den Shopbereich erleichtert die Wartezeiten bei Großandrang.
Im Obergeschoss befindet sich die Kassa für den Festungszugang.
Das Bestandsgebäude „Feuerwerkerhaus“ wird unterirdisch vom Shopbereich aus erschlossen und dient als zentrales Verwaltungsbüro.
Der erdberührte Bereich des Zubaues ist aus Sichtbeton, die darübeliegenden Teile sind verglast, mit einer Holzkonstruktion überdacht. Außenfassade und äußere Dachhaut sind mit Lärchenholz unbehandelt oder Cortenstahl verkleidet.
Die Dachplatte ist strukturiert gestaltet, schießschartenartige Oberlichten zeigen auf die Festung.
Das Dach des Shopgebäudes ist als 5. Fassade gestaltet und durch Materialwechsel zwischen Cortenstahlgitterrost und rauen Lärchenpfosten strukturiert, geschuldet der Draufsicht aus dem Burgaufgang.
Das „Feuerwerkerhaus“, wurde entkernt, und der Rest möglichst originalgetreu restauriert.
Mitarbeit:
Jutta Moosbrugger, Katja Kramberger
Fotografie: Zita Oberwalder
Publikation:
architektur aktuell 438 / September 2016 – passgenau, ohne sich anzubiedern
Preise:
Piranesipreis 2016 – Nominierung
Auszeichnung des Landes Tirol für Neue Bauen 2016 – Nominierung
Umgang mit denkmalwürdiger Bausubstanz 2017
PROJEKT Kindergartenerweiterung Fladnitz an der Teichalm
KATEGORIE Alle | Kindergärten |
Ort Fladnitz an der Teichalm, Steiermark (AUT)
Baujahr 2014 - 2016
KINDERGARTEN FLADNITZ AN DER TEICHALM
Der 2-gruppigen Kindergarten aus dem Jahre 1995 wird um eine dritte Gruppe / Kinderkrippe ergänzt.
Der innere Ablauf wird um eine neue zentrale Garderobe ergänzt. Die ehemaligen Garderobenbereiche werden wertvolle innere allgemeine Aufenthaltszonen an die die Gruppenräume in offener Raumfolge andocken. Überhaupt wird das offene Gruppensystem baulich umgesetzt. Durchblicke, Verbindungstüren, gemeinsame Bastel- und Spielbereiche schaffen einen Raumfluss, der für die Betreuer übersichtlich und für die Kinder als Gesamtspielbereich wahrgenommen wird.
Konstruktiv ist das Gebäude ein Holzmassivbau auf einer auskragenden Stahlbetonplatte. Das ebenerdige Gebäude wird, die Geländekante nutzend, somit zum Aussichtspunkt.
Mitarbeit: Jutta Moosbrugger, Katja Kramberger
Fotografie: Zita Oberwalder
PROJEKT athletic area, Schladming
KATEGORIE Alle | Sportanlagen | Wettbewerbe |
Ort Schladming, Steiermark (AUT)
Baujahr 2010 – 2014
ATHLETIC AREA
Eine Sportanlage für Fußballer und Leichtathleten
Das Hauptspielfeld wird durch Erdwälle an 3 Seiten und das Kabinengebäude an der Westseite eingerahmt und schließt das Hauptspielfeld von den nahen Erschließungsstrassen im Osten und Norden sowie von den Besucherparkplätzen im Süden ab.
Das Areal wird durch den Waiderachbach annähernd halbiert. Entlang dieser Achse die auf Grund der Überschwemmungsgefahr durch den Bach großzügig naturnah gestaltet ist, entwickelt sich die Haupterschließung und das zentrale Gebäude.
Die Spieler und Zuschauerbereiche sind geschossweise getrennt. Im Erdgeschoss sind die Umkleiden und Lagerbereiche, im Obergeschoss der Clubraum und die Tribünenanlage für ca 500 Sitz- und 200 Stehplätze situiert.
Während die witterungsbeständigen Außenflächen des Gebäudes aus naturbelassenem Alublech sind und Härte und Beständigkeit vermitteln, bieten die Zuschauerbereiche durch die Holzoberflächen annähernd Möbelqualität.
Mitarbeit: Jutta Moosbrugger
Fotografie: Zita Oberwalder
Publikation: sb IAKS magazin, 2/2015 – Tourismus und Fußball
PROJEKT Autohaus und Schauraum Prisker
KATEGORIE Alle | Handel / Gewerbe |
Ort Lienz, Osttirol (AUT )
Baujahr 2013-2014
Autohaus und Schauraum Prisker
Wahl der Mittel
Ein Schauraum / Autoübergaberaum für 2 PKW wird benötigt, mit dem Gebäude sollen auch die Abstellplätze der Neuwagen entlang der Bundesstraße B100 hagelsicher überdacht werden.
Die Materialwahl entspricht den Anforderungen:
Das Carport ist aus Stahl mit translucentem Plexiglas gedeckt, zur Bundesstraße verglast.
Der temperierte Schauraum ist ein Kubus aus Massivholzplatten / BSP.
Die 18cm dicken BSP Platten der Massivholzbox genügen als Wärmedämmung.
Das Eck nach Südosten ist großzügig ausgeschnitten, die gegenüberliegenden Ecken der Holzbox sind mit Zugstangen niedergehängt.
Den Witterungsschutz übernimmt eine hinterlüftete Polycarbonatfassade. Diese eint das Gebäude und schließt das Werksgelände zur Bundesstraße ab.
Fotografie: Zita Oberwalder
PROJEKT Dom zu Salzburg / Nordoratorium
KATEGORIE Alle | Ausstellungsdesign | Bauen im Denkmal | Wettbewerbe |
Ort Salzburg (AUT)
Baujahr 2013 - 2014
DOM ZU SALZBURG – NORDORATORIUM
Umnutzung zu zeitgemäßen Ausstellungsräumen
Die vier Oratoriumszimmer präsentieren in eindrucksvoller Weise eine frühbarocke Raumflucht mit dem axialen Altar im östlichsten Zimmer. Hier wurde der Bischof geweiht.
In der Restaurierung wurden die Räumlichkeiten von den Einbauten der letzten Jahrzehnte befreit, wesentliche Elemente wie die Wandornamentik, die Ausblicke auf den Residenzplatz und in den Dom, die axiale Ausrichtung zum Altar in den Mittelpunkt gerückt.
Entsprechend der Neunutzung wurden die Ansprüche unserer Zeit an Stauraum, Klima, Beleuchtung und Sicherheitstechnik substanzschonend implementiert.
Die Räumlichkeiten werden zum omnipräsenten Ausstellungsobjekt.
Anhand des bauphysikalischen Gutachtens von Prof Arendt wurden neue Fenster den alten vorgestellt, hier wurde Heizung und Lüftung integriert, die Luftdichtheit hergestellt, das Raumklima somit kontrolliert und stabilisiert.
Ein multifunktionales, flexibles Ausstellungssystem aus Wandelementen, Bildschirmmöbel, Ausstellungssockel, Sitzgelegenheiten, Nutglassystemvitrinen bietet verschiedenste Ausstellungsmöglichkeiten.
Die der heutigen Zeit verpflichtete Haustechnik wird entweder entlang der neuen Fenster oder raumgreifend in den abgehängten Lichtkränzen positioniert. Beleuchtung, Klimakontrolle und Raumüberwachung können so den verschieden Ausstellungsanforderungen angepasst werden.
Eine beheizbare Sitzinsel für die Aufsicht genügt auch dem Arbeitnehmerschutz.
Mitarbeit: Jutta Moosbrugger
Fotografie: Zita Oberwalder
Preise: Umgang mit denkmalwürdiger Bausubstanz 2017
PROJEKT Haus R
KATEGORIE Alle | Einfamilienhäuser |
Ort Graz Wenisbuch, Steiermark (AUT)
Baujahr 2010 - 2013
HAUS R
Wohnplattform
Das Grundstück liegt im Grüngürtel von Graz in Hanglage.
Innerhalb von 30 Jahren erhält das, bis auf eine Gartenhütte, unbebaute Grundstück seinen romantisch verwilderten Charakter.
Ausgehend vom erhaltenswürdigen Garten schwebt das Haus als Wohnplattform über der Wiese, die vorgelagerten Terrassen docken kaum an. Das Gebäude fängt die Hangneigung auf und trennt eindeutig Garten- / Wohnebene und Straßen- / Eingangsebene. Die Auskragung der Wohnebene bildet eine großzügige Eingangssituation mit Carport im Untergeschoß.
Das Wohnen ist einfach strukturiert und entwickelt sich von den nordostseitigen Schlafzimmern nach Südwesten über die völlig verglaste Terrassenfassade zum Garten hin.
Das Wohngeschoß ist vollständig aus Massivholz errichtet, mit bestem Wohnklima und ökologisch nachhaltig. Das Niedrigenergiehaus entspricht der zeitgemäßen Vorgabe der Bauherrin nach funktionellen Wohnungen, die bei Bedarf leicht zu einem barrierefreien Ganzen zusammengefügt werden können.
Die Errichtung eines Schwimmteiches am Nachbargrundstück vervollständigt das Bild der Parklandschaft die das Haus umfließt. Der Teich ist gleichzeitig Retention der Dachentwässerung des Neubaues. Geheizt wird einerseits mittels Erdwärme andererseits mit Solarenergie.
Fotografie: Zita Oberwalder
PROJEKT Haus der Generationen Eggersdorf
KATEGORIE Alle | Kindergärten | Pflege / Gesundheit |
Ort Eggersdorf, Steiermark (AUT)
Baujahr 2008 - 2013
HAUS DER GENERATIONEN, EGGERSDORF
Ein Angebot für Oma und Opa, Mama und Papa, Kind und Kegel
Ein Ansatz die “Altenghettos“ Pflegeheime aufzubrechen.
Im Gegensatz zum Altersheim des letzten Jahrhunderts entwickelte sich das Pflegeheim unserer Zeit dank der regressiven Auflagen (gefördertes Bett in der Steiermark erst ab Pflegestufe 4) eher wieder zum Siechenhaus des vor-vorigen Jahrhunderts.
Resultierend aus der hohen Pflegestufe der Bewohner mangelt es an Vitalität.
Ziel dieses Hauses der Generationen in Eggersdorf ist es, diese Ghettos aufzubrechen und die verschiedenen Schienen der Altenbetreuung zu bündeln, nicht nur wirtschaftlich, sondern besonders auf emotionaler Ebene. Es gilt SeniorInnen verschiedener Vitalität, trotz manchmal eindimensionalen Förderprogramme, zu durchmischen.
Kernstück der Anlage ist ein Pflegeheim mit 41 Betten, gerade groß genug um es wirtschaftlich zu führen und klein genug um „familiäre“ Gruppen und persönliche Betreuung zu ermöglichen.
Dem Pflegeheim angedockt sind 14 Wohnungen für mobile Senioren ab 60.
Das „Wohnzimmer“ der Wohnungen bildet ein Gemeinschaftsraum im Erdgeschoß mit großzügiger Sonnenterrasse. Hier eingegliedert sind eine Tagesbetreuung für SenioInnen von außerhalb und der Stützpunkte der „mobile Dienste“, die SeniorInnen der Umgebung zu Hause versorgen.
Parallel zur Tagesbetreuung für SeniorInnen gibt es eine Kinderkrippe, die Tagesbetreuung für 6 Monate bis 3 Jahre alte Kinder.
Dass diese Einrichtungen entsprechend der Mobilität ihrer NutzerInnen durchmischt funktionieren und sich gegenseitig bereichern ist Anliegen des Gesamtbetreibers Caritas. Ergänzt wird die Infrastruktur durch eine Zahnärztin, Kinderärztin, Physiotherapeutin, sowie Frisörin und Fußpflege.
Die Architektur entspricht dem Anspruch der Durchmischung. Die Raumfolgen sind fließend, transparent und zu den öffentlichen Bereichen geöffnet.
Erschließungsgänge werden durch Plätze, Aufenthaltsbereiche und Straßen ersetzt.
Der Nutzung entsprechend ist auch die Materialwahl: Holz als Behaglichkeitssignal nach Außen in den überdachten, nichtbewitterten Bereichen, witterungsbeständige Fassadenplatten im Baumkronendekor ergänzen den umliegenden Baumhorizont, Sichtbeton für den Erschließungskern der öffentlichen Bereiche; Grauer Pandomo-Boden im Erdgeschoß ist die Verlängerung der Straße ins Haus, ein grüner Linolboden im Obergeschoß bringt die Wiese ins Pflegeheim.
Die Plätze des Pflegeheimes öffnen sich in gegenüberliegende Richtungen und sind thematisiert in Wasser, Berg und Stadt. Michelangeloplatz, Am Meer und Hongkong-Park werden visualisiert durch Zita Oberwalders Fotografien von Carrara, San Sebastian und eben Hongkong-Park.
Eine hängende Sichtbetonwand schält als massiver Vorhang eine mediterrane Ruhezone aus dem Aufenthaltsbereich, mit einem plätschernden Brunnen und Alfred Resch’s Naturstück als Fenster.
Mitarbeit: Jutta Moosbrugger, Gernot Reisenhofer, Vesna Drnovsec, Anna Gruber, Ina Trost
Fotografie: Zita Oberwalder
Publikationen: architektur aktuell 403, 10-2013 – Haus der Generationen Eggersdorf
Best of Austria 14-15
Preise: GerambRose 2014
PROJEKT Kindergarten und Kinderkrippe Stallhofen
KATEGORIE Alle | Kindergärten |
Ort Stallhofen, Steiermark (AUT)
Baujahr 2011 - 2013
KINDERGARTEN KINDERKRIPPE STALLHOFEN
Eine „Werkshalle“ mit Wohlfühlqualität für Kinder und Erwachsene.
Der 3-gruppige Kindergarten mit angeschlossener Kinderkrippe wird im offenen Gruppensystem geführt. Hier können die Kinder den gesamten Bau nutzen, erfahren und entdecken. (600m2 Nutzfläche für jedes Kind anstelle der üblichen 60m2 in der geschlossenen Gruppe)
Entwickelung und Lernen resultieren aus Spielen, Entdecken, Kommunizieren und Erarbeiten.
Somit muß das Gebäude eine Vielfalt an Aufenthaltsqualitäten anbieten: offene Bereiche, Rückzugsbereiche, Lärmen und Stille, Lesen, Basteln, Essen, Schlafen, …
Eine Verschränkung mit der Freifläche des Gartens über eine überdachte Terrasse (Freiraum im besten Wortsinn) ist Selbstverständlichkeit.
Das äußere Erscheinungsbild ist bunt, fröhlich und passt sich mit dem Blattmuster der Fassade an die Uferbepflanzung des angrenzenden Baches an. Die Abgrenzung zur Landesstrasse ist massiv nach Außen (Lärmschutz) und wird gartenseitig in die Freiraumgestaltung integriert und somit völlig entschärft.
Der Kindergarten ist zur Gänze ein Massivholzbau, die Holzoberfläche bleibt Sicht und trägt wesentlich zur Aufenthaltsqualität bei. Ein ausgeklügeltes Lüftungssystem über prozessorgesteuerte Oberlichten und eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung ermöglichen eine ökonomische Optimierung des Raumklimas im Sommer und im Winter.
Kindergarten als Arbeitswelt?
… ja natürlich ist ein Kindergarten Arbeitswelt, aber nicht nur für die PädagogInnen, sondern auch und vor allem für die für die Kinder!
… und unter diesem Gesichtspunkt wurde der Bau auch konzipiert.
Das Grundrisskonzept ist einfach und übersichtlich: parallel zur Landesstrasse und Gehsteig ist ein interner Weg, der den südlichen Zugang und den Freispielbereich mit dem Garderoben und dem nördlichen Eingang verbindet.
Die Nutzflächen sind geschichtet. Im Norden die Verwaltungsräume und die Küche, dann der Freibereich / Essplatz, dann der Filter der WC-Anlagen zwischen Gruppenräume und Garderobenbereich / Essbereich /Placa.
Arbeitswelt Kindergarten:
Grundsätzlich ist der gesamte Kindergarten als „Edelrohbau“ gedacht, als Werkstätte in die nicht nur die Pädagoginnen, sondern auch die Kinder der „Arbeit“ nachgehen.
Unaufdringlich bieten die Architektur und die offenen Grundrisslösungen ein optimales Umfeld für die Lebensbereiche in denen die Kinder die zukünftigen Anforderungen der Gesellschaft spielerisch erfahren und trainieren können. Das offene Konzept spiegelt nicht nur die Architektur, sie wird auch im Kindergartenalltag gelebt. Die Kinder spielen, musizieren, malen und arbeiten selbstbestimmt im gesamten Gebäude. Der Gruppenzwang ist als Orientierungshilfe morgendlich da, wird aber im Laufe des Alltags aufgehoben. Dann steht das gesamte Gebäude den Kindern als Spiel- und Arbeitswelt zur Verfügung.
Dies bedeutet aber auch eine erhöhte Anforderung an die PädagogInnen, die mit erhöhter Transparenz und Durchblicken egalisiert wird.
Der gesamte Kindergarten wird als Werkstätte mit hoher Wohn- und Aufenthaltsqualität verstanden.
Mitarbeit: Jutta Moosbrugger, Hannes Mitterberger
Fotografie: Zita Oberwalder
Publikationen:
architektur aktuell 12-2006
oris 44-2007
architektur und bauforum, 03-2007, Forum Planen
Preise:
Piranesipreis 2007, Nominierung
Holzbaupreis Steiermark 2009
PROJEKT Musikheim St. Nikolai im Sausal
KATEGORIE Alle | Musikerheime |
Ort St. Nikolai im Sausal, Steiermark (AUT)
Baujahr 2008 - 2010
MUSIKHEIM ST NIKOLAI IM SAUSAL
Ein Notenblatt in der Wiese
Eingehüllt im Notenblatt mit den ersten Takten der steirischen Landeshymne liegt das Musikheim in der Landschaft und definiert den südöstlichen Ortsrand neu.
Das Musikprobelokal ist ein Ort des professionellen Musizierens sowie ein sozialer Knotenpunkt des Vereinslebens der Gemeinde. Das bedeutet hohe Ansprüche an akustischer Qualität und technischer Infrastruktur, sowie an die Aufenthaltsqualität.
Der Proberaum ist abgesenkt halb in das Gelände geschnitten und öffnet sich zum anschließenden Park, Aufenthaltsbereich und Erschließungsbereiche sind als offenes Raumgefüge zur Strasse orientiert.
Das gesamte Gebäude ist als Großraum konzipiert mit einer Tragstruktur aus Brettsperrholzträgern und –platten, auf Sichtbetonelementen gelagert. Servicezonen wie Büro, WC’s und Lagerbereiche sind als Boxen hineingestellt.
Das Gebäude ist gesamt mit gefrästen Melaminharzplatten, weiß und mit abstrahierten Notenelementen strukturiert, eingehüllt.
Das lapidar in der Wiese liegende Notenblatt bietet im Inneren beste Raumqualitäten.
Mitarbeit: Jutta Moosbrugger, Gernot Reisenhofer, Daniela Mitterberger
Fotografie: Zita Oberwalder
Publikationen:
Internationales Städteforum in Graz 2016 – St Nikolai: Sozialräumliche Identität im neuen Ortskern
Preise:
Bauherrenpreis 2013 – Nominierung
PROJEKT Pflegeheim St Lambrecht
KATEGORIE Alle | Pflege / Gesundheit |
Ort St Lambrecht, Steiermark (AUT)
Baujahr 2008 - 2009
PFLEGEHEIM ST LAMBRECHT
Die Flunder in der Wiese
1894 kauft die Marktgemeinde St Lambrecht das „Teichhaus“, nachdem das 1764 privat gegründete Bürgerspital 1895 vom k.k. Bürgerausschuss wegen schlechter Wohnverhältnisse geschlossen werden musste.
2005 war wieder das bestehende Pflegeheim (letztmals generalsaniert 1980/81) den Erfordernissen der Zeit weder in hygienischer, noch brandschutztechnischer und pflegerischer Hinsicht gerecht. Unter Vollbetrieb wurde das Haus zu- und umgebaut und auf die Höhe der Zeit gebracht. 40 Pflegebetten und die Infrastruktur wurden großteils im neuen Zubau untergebracht, im restaurierten Bestandgebäude verblieben die Verwaltung, Personalräume, eine Arztpraxis im EG und Pflegebetten und Cafeteria im 1.OG und Sozialwohnungen, bzw betreutes Wohnen im ausgebauten Dachgeschoss. Das Bauvorhaben wurde für die Marktgemeinde St Lambrecht (ursprünglicher Betreiber) von der ENW im Baurechtsverhältnis abgewickelt und wird von der Caritas als neuer Betreiber genutzt.
Der Zubau wurde unter ökologisch hohen Ansprüchen in Holzbauweise errichtet.
Das alte Teichhaus bleibt weiterhin der zentrale Gebäudeteil des Pflegeheimes und wird von kleineren Applikationen wie Balkone, angeflickte Vordächer, etc befreit. Der Zubau passt sich flach, eingeschossig, auf Geschosshöhe des Obergeschosses dem leicht ansteigenden Gelände an, und folgt somit der Siedlungsstruktur der Hauptstrasse von St Lambrecht: Bürgerhäuser an der Straßenfront und ausfransende Nebengebäude, großteils landwirtschaftlich genutzt, die in die schmalen Grünraumstreifen dahinter ausgreifen.
Sämtliche Zimmer sind barrierefreundlich auf der Geschossebene des Obergeschosses, die des Zubaus öffnen sich zum Grünraum, die Gänge und Aufenthaltsräume werden durch ein innenliegendes Atrium belichtet und bietet ein geschütztes Kleinklima – der Naturraum durchspült das Gebäude.
Die Innenwelt des Hauses wird ja für die pflegebedürftigen, mobil eingeschränkten Bewohnern immer mehr zum einzig real erlebten Lebensraum, und deckt sich dank der intakten ländlichen Umgebung, die durch das Stift St Lambrecht geprägt wird, mit der Erinnerung an das Leben draußen.
Die Hauskapelle wurde durch Zita Oberwalder neu gestaltet. Die zentralen Themen sind Aufbruch (der Sonnenaufgang am Berg Sinai als Diabild an der Ostwand) und Benedikt von Nursia, der Gründer der Benediktiner, eine Referenz an das Stift St Lambrecht (Ausschnitt aus dem Deckenfresko von San Benedetto / Subiaco)
Mitarbeit: Jutta Moosbrugger, Gernot Reisenhofer
Fotografie: Zita Oberwalder
Preise: Holzbaupreis Steiermark, 2011
PROJEKT Wilderer
KATEGORIE Alle | Ausstellungsdesign |
Ort Innsbruck, Tirol (AUT)
Baujahr 2008 - 2009
WILDERER
Stimmung:
“Täuschen und Tarnen, man sieht vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr…”
Ausstellung im Tiroler Landesmuseum „Ferdinandeum“
Das romantiküberladene Thema wird ausgeweitet auf Grenzüberschreitung, soziale Kontrolle, Naturerfahrung bis zu Zerstörung und Ausrottung.
Das „Eingangsbild“ ist ein Ambiente aus:
„Wald“
„Tierreich“ = Beute
„Jagdstände“ = Infopunkte
Auto = Jagdinstrument
“Verbote“ = soziales Umfeld, die Gesellschaft
Die Ausstellung ist eine abstrakte begehbare, informative Rauminstallation in der 2-geschoßigen Eingangshalle des Ferdinandeums.
Der Raum / Luftraum ist besetzt (bewohnt) von Tieren (Präparaten) die den Bogen spannen zwischen persiflierter Trophäensammlung und chaotischer Lebensordnung in der Natur.
Infopunkte und ordnendes System im Erdgeschoss sind die „Jagdstände“ aus unbehandeltem sägerauem Zirbenholz die einen wertvollen olefaktorischen Beitrag zum Gesamtbild liefern.
Mithilfe der Textinfo und Ferngläser lässt sich der Wald, das Thema, die Ausstellung ergründen.
Im neutralem Großraum des Obergeschosses sind die Ausstellungsobjekte in 4 Glas- / Zirbenholzquadern („Almhütten“?) thematisch geordnet.
Fotografie: Zita Oberwalder
PROJEKT Pflegeheim und Sparmarkt
KATEGORIE Alle | Handel / Gewerbe | Pflege / Gesundheit | Wettbewerbe |
Ort Stallhofen, Steiermark (AUT)
Baujahr 2008
PFLEGEHEIM UND SPARMARKT STALLHOFEN
soziales Zentrum in der ländlichen Marktgemeinde:
Stimmungsbilder:
Jugend – Buswartebereich, Schulweg zur Haupt- und Volksschule, Wurstsemmel
Verkehr – Park & Ride Buswartebereich mit Geschäftsnähe und Cafe, kleiner Brauner
Wohnen – Seniorenpflegeheim, Alltag, Wohnen, Mittagessen
Einkaufen – SPAR Großmarkt, Großeinkauf vom Urlaub bis zum Katzenstreu
Städtebauliche Situation:
Die Anlage ist in das erst sanft, dann stark ansteigende Gelände gebettet. Nach Norden zur Hauptstraße orientiert sind der SPAR Markt die Parkplätze und der Buswartebereich.
Die Geländekante nutzend bildet der SPAR Großmarkt den Sockel, darüber ist das Pflegeheim. Zentraler Verkehrsknoten ist der Buswarteplatz mit Umkehrschleife.
In der Umkehrschleife sind die Wartebereiche, mit den öffentlichen, behindertengerechten
WC-Anlagen, und der Fahrradabstellbereich. Der Wartebereich ist überdacht und durch hochwachsende Kastanienbäume beschattet.
Der Bereich ist gepflastert, grüne Fuge und weißer Stein. Der öffentliche Platzbereich mit Buswartebereich, öffentlicher WC-Anlage,
Die Sockelzone mit SPAR –Markt und Cafe ist ein Großraum aus Pfeilern / Trägern / Platte.
Die Nebenräume sind in der nicht belichteten Erdzone situiert, Verkaufsraum und Cafe sind zum Freibereich hin orientiert, großflächig verglast mit großzügig überdachtem Eingangsbereich.
Auf der Platte des Großraumes ist das zweigeschossige Pflegeheim situiert.
Man betritt das Pflegeheim über einen multifunktionalen Bereich: Cafe, Vortragsbereich und Aufenthaltsbereich sind in das zentrale Atrium orientiert, um dieses entwickeln sich die Wohnbereiche über zwei Geschoße.
Mit zunehmender Behinderung und Pflegebedürftigkeit wird der Aktionskreis des betagten Menschen kleiner. Die Wege vom Zimmer in die Gemeinschaftsbereiche, in den Andachtsraum, in den Speisesaal und schließlich nur mehr das Bett bestimmen das Lebensumfeld des Bewohners.
Die Ansiedelung des Pflegeheimes im Ortszentrum, über dem Sparmarkt garantiert einerseits die nötige Anbindung an die Gesellschaft und garantiert andererseits durch die bevorzugte Lage und Orientierung nach Süden zum freien Gelände eine bevorzugte Wohnsituation.
Mitarbeit: Jutta Moosbrugger, Veronika Baumgartner, Agnes Kassl
Fotografie: Zita Oberwalder
PROJEKT Haus F
KATEGORIE Alle | Einfamilienhäuser |
Ort St. Radegund, Steiermark (AUT)
Baujahr 2006 - 2008
HAUS F
erste Reihe Fußfrei
Der Bauplatz in stadtnaher und doch idyllisch ländlicher Umgebung bietet mit einer ca 25° Hangneigung eine ideale Aussichtslage auf ca 700m Seehöhe Richtung NW ins Murtal.
Beeindruckend sind die Stimmungsbilder der heranziehenden Wetterfronten.
Die offene Dachentwässerung mit Wasserfall in den Teich entspricht dem Konzept der Naturnähe.
Das Haus wurde völlig entsprechend der Aussichtslage konzipiert, der Eingangsbereich ebenerdig durch ein großflächiges Carport geschützt führt ins Erdgeschoß das durch die Hangneigung zum Obergeschoß wird.
Sämtliche Wohnbereiche sind aneinandergereiht aufgefädelt und bieten durch eine durchgehende Fensterfront je nach Raumnutzung definierten Aussichtsbereiche.
Alleine die 11m lange Fensterfront des Wohnraumes kann auf über 7m durchgehend geöffnet werden und der Wohnraum wird zum offenen Pavillon.
Im Untergeschoss sind Nebenräume, Archiv, Bibliothek und Haustechnik untergebracht.
Die konstruktiven Materialien sind in der Oberfläche naturbelassen, das Untergeschoss aus Sichtbeton, das Wohngeschoss aus Massivholzplatten Fichte. Diese in Kombination mit großzügiger Verglasung, dh der ländlichen Umgebung / Landschaft, und japanischer Kirsche für die Möbel bieten die unaufdringliche Basis für das Wohnloft.
Fotografie: Zita Oberwalder
Publikationen:
architektur aktuell 348, März 2009 – splendid isolation#3; Haus F Rinnegg – Haus der Sichtbarkeiten
best of austria 10-11 / Park books
Der Standard 19./20.September 2009
Der Standard 25./26.juni 2011
Preise:
Holzbaupreis Steiermark 2009, Nominierung
Das Beste Haus 2011
PROJEKT Kinderhort und Heizhaus
KATEGORIE Alle | Handel / Gewerbe | Kindergärten |
Ort St. Nikolai im Sausal, Steiermark (AUT)
Baujahr 2007 - 2008
KINDERHORT UND HEIZHAUS ST NIKOLAI IM SAUSAL
Ein komprimiertes Infrastrukturprojekt für St Nikolai im Sausal
Stimmung: steamboat
Die Lage ist an sich nicht ideal für ein Nahwärmewerk und doch schließt das Bauwerk den Eingangsbereich der gründerzeitlichen Schule zur Straße hin ab. Gemeinsam mit der Schulerweiterung (Turnsaal und Garderoben, Arch Maier) aus den 80er Jahren bilden nun Hort und gründerzeitliche Volksschule den neuen Schulhof.
Das untergeschobene Heizwerk ist vom Schulbereich bis auf den 26m hohen Abgasschlot nicht wahrnehmbar. Der Manipulationsbereich der Hackschnitzelheizung ist auf der straßenseitigen schulhofabgewendeten Seite und stört somit nicht den Schulbetrieb.
Der Hort ist zentraler Baukörper, vom Schulhof eben zu erreichen, organisiert als Raumfolge um den massiven zentralen Stiegenaufgang auf das begehbare Flachdach, das begrünt und mit großzügigen Holzterrassen bedeckt den direkten Freibereich für den Hort bildet.
Die Raumfolge bietet in offener, spielerischer Organisation die für den Chillout nach der Schule nötigen Bereiche: Garderoben, Essen, Spielen (indoor in der Turnhalle und outdoor am Dach), Rückzugsbereiche und doch wieder nötige Lernbereiche. Dem (raum)übergreifendem Konzept entsprechen das umlaufende Fensterband, die Oberflächen wie über die Wand hochgezogene Bodenbeläge, die als Tafel ausgebildete Betonstruktur des zentralen Treppenblocks und Türen, die teppichverkleideten Nischen und Podeste.
Mitarbeit: Jutta Moosbrugger, Gernot Reisenhofer
Fotografie: Zita Oberwalder
PROJEKT Haus Föger
KATEGORIE Alle | Einfamilienhäuser |
Ort Telfs, Tirol (AUT)
Baujahr 2006 - 2007
HAUS FÖGER
Stimmung: Hochsitz
Die Gemeinde Telfs ist ein extrem wachsendes Zuzugsgebiet ca 30km westlich von Innsbruck.
Am Fuße der Hohen Munde, dem Hausberg von Telfs, wird ein neues Siedlungsgebiet erschlossen.
Die entstehenden Strukturen sind nicht wirklich vorbildlich.
Das Grundstück ist ein gleichmäßig ca 33° steiler Schotterhang zwischen den öffentlichen Erschließungsstraßen, kein Quadratmeter des Grundstückes ist eben.
(Bei Lawinenwarnstufe 3 soll ein Hang mit Neigung über 30° nicht mehr betreten werden)
Dennoch bietet der Hang Qualitäten, er ist Südost gerichtet mit optimalem Ausblick aufs Inntal.
Diese Qualitäten nutzend wird das Haus an die obere Straße gebaut, dreigeschossig mit Untergeschoss, weit auskragendem Erdgeschoss und „Penthaus“.
Die Garage wird an die untere Straße situiert, eine von der Bauherrin intensiv gestaltete Gartenanlage verbindet beide Bauteile die doch einen Höhenunterschied von ca 15 Metern aufweisen.
Das Untergeschoss ist aus Beton wie die nordseitige Außenmauer die durch die Masse dem Haus Gleichgewicht geben. Erdgeschoss und Obergeschoss sind aus massivem Brettsperrholz, konstruktiv als tragende Wandscheiben ausgebildet und seitlich tragen die Auskragung von bis zu 8 Metern, unterstützt von 2 Stahlrahmen im Hausdrittel.
Fotografie: Zita Oberwalder
PROJEKT Haus H
KATEGORIE Alle | Einfamilienhäuser |
Ort Virgen, Osttirol (AUT)
Baujahr 2005 - 2007
Haus H
Stimmung: Steinhaufen
Virgen in Osttirol, ca 1200m Seehöhe, absolut alpin-ländliches Umfeld.
Ein Haus entwickelt aus der landschaftlichen Umgebung / Bergwelt / Wiesen / Berghänge / rau
Sichtbeton, innen und außen im Sockelbereich vorgesetzte gelegte Steinmauern, reflektierend auf die feldwieseneingrenzenden Steinwurfmauern.
Der Hufeisenförmige Grundriss schafft ein Atrium, Wettergeschützt mit Ausblicken. Der ins Untergeschoss gezogene Atriumsteil belichtet den Mehrzweckraum. Das Wohnen ist ins Atrium gerichtet, mit Ausblicke in die Landschaft.
Fotografie: Zita Oberwalder
PROJEKT Sporthaus Fladnitz an der Teichalm
KATEGORIE Alle | Sportanlagen |
Ort Fladnitz an der Teichalm ( AUT )
Baujahr 2006
SPORTHAUS FLADNITZ an der TEICHALM
Am bestehenden Fußballplatz in Fladnitz an der Teichalm wurde das Clubhaus neu errichtet.
Die extrem beengten örtlichen Gegebenheiten und die gegebene Zufahrt geben die ungewöhnliche Lage des Clubhauses vor: Stirnseitig des Hauptspielfeldes, hinter dem Tor.
Der mögliche Zuschauerbereich seitlich des Hauptspielfeldes ist mit knapp 2m begrenzt.
Der öffentliche Zuschauerbereich ist im Obergeschoss untergebracht und bietet somit Überblick über das Spielgeschehen, (Eingangsbereich und Kassa, WC Anlagen, überdeckte Terrasse und Clubraum, sind eben von der Erschließungsstraße aus zu erreichen).
Die Spielerbereiche, Haustechnik und Lager sind im Untergeschoss auf Hauptspielfeldebene situiert.
Das Untergeschoss ist entsprechend dem natürliche Geländeverlauf halbseitig eingeschüttet und öffnet sich zum Hauptspielfeld hin. (direkte Zugänge in die Umkleidekabinen)
Formal ist das Gebäude Abgrenzung der Sportanlage, ein ortsüblicher, Geschoss hoher Bretterzaun aus verwitternden Lärchenbrettern.
Mitarbeiter:innen
DI Harald Kloiber, DI Dagmar Herbst, DI Agnes Kassl,
DI Christian Tabernig
Fotografie:
Zita Oberwalder
PROJEKT Musikheim Stallhofen
KATEGORIE Alle | Musikerheime |
Ort Stallhofen, Steiermark (AUT)
Baujahr 2005 - 2006
MUSIKHEIM STALLHOFEN
Der Zubau zum bestehenden Musikerheim ist zwischen Bestand Musikerheim und Splitbox / Bauhof situiert.
Ein Übungsraum ist eigentlich die Gegensituation für den Falle des Probezweckes:
Ein Orchester spielt im Normalfalle vor Publikum, der Rücken des Orchesters ist Reflektor der Zuschauerraum muss gleichmäßig beschallt werden.
Beim Übungsraum fehlt das Publikum und auch das Raumvolumen.
Akustisch muss der Raum anstelle der optimalen Schallverstärkung die optimale Schalldämmung bieten:
60 Blasmusiker spielen auf engstem Raume gegen die Wand. Trotzdem muss die Summe der Instrumente – das Orchester – gut klingen, für den Dirigenten und für die Musiker selbst, der Schall muss gleichmäßig gut und nicht verzerrt abgemindert werden.
Durchgehende Fensterbänder auf Bodenniveau (=Schallneutrale Zone bis 140cm) beeinträchtigen nicht die Akustik und verwandeln den Proberaum in einen offenen Musikpavillon, unterstützt vom dynamischen Dach mit auskragendem Oberlichtfenster und den bestimmenden Oberlichtkuppeln erhält der Raum Richtung und Weite, in gleichem Masse ist auch Einsicht von außen gewährleistet und gewollt.
Der Übungsraum ist vollständig in Holz / Fichte gestaltet – ein Klangkörper.
Die Wände und das Dach sind geneigt um die akustische Qualität zu verbessern, Reflektoren und schalldämmende Wandteile geben den akustischen Feinschliff.
Konstruktiv ist der Übungsraum eine Holzkonstruktion aus großflächigen Massivholzplatten (BSP / KLH), die Dachplatten sind mit Stahl unterspannt, auf einem Sichtbetonsockel. Die Materialien Holz und Beton definieren auch die Funktionen: Übungsraum und Nebenräume.
Im Untergeschoss, das niveaugleich mit der Straße liegt, ist der Haupteingang, der Vereinsraum, ein Büro, auch als Tonstudio zu verwenden, ein Mulifunktionaler Raum, ev Bauernladen, und die WC-Anlagen. Der Zubau ist mit dem Bestand verbunden und die Bestandsräume werden mitgenutzt.
Das gesamte Bauvorhaben findet in engster Abstimmung mit dem Musikverein statt, der entgegen der typischen Bodenständigkeit von Blasmusik sich nicht nur musikalisch zeitgemäß artikulieren will.
Insbesondere im Innenausbau war der Eigenleistungsfaktor durch die Musiker selbst sehr hoch.
Mitarbeit: Jutta Moosbrugger, Veronika Baumgartner
Fotografie: Zita Oberwalder
Publikationen:
Architektur Aktuell, 12-2006
oris 44 2007
Preis: Nominierung Piranesipreis. Piran, 2007
PROJEKT Winzerhaus St Nikolai im Sausal
KATEGORIE Alle | Bauen im Denkmal | Handel / Gewerbe |
Ort St. Nikolai im Sausal, Steiermark (AUT)
Baujahr 2005 - 2006
WINZERHAUS ST NIKOLAI IM SAUSAL
Whiskyschaubrennerei
Stimmung: Weltmaschine
Das Gemeindezentrum St Nikolai iS wurde auf dem Gelände eines ehemaligen Bauernhofes errichtet. Das Gemeindezentrum als Sitz des Naturparks Südsteirisches Weinland thematisiert die bäuerliche Geschichte der Region. Als einziges Gebäude des Bauernhofes konnte das „Winzerhaus“ erhalten werden. Das Winzerhaus war zur Hälfte Produktionsstätte (Wein- und Obstpresse, Weinkeller) und zur Hälfte Ausgedingehaus mit einer kleinen Wohnung.
Mit der Errichtung einer Schaudestillerie für Whisky und Obstdestillate konnte der ursprüngliche Zweck – Produktionsstätte erhalten bleiben, der Bestand sollte restauriert werden. Die Produktion wurde für die Whiskyherstellung optimiert, die Produktion erfolgt durch das Schwerkraftprinzip und so wurde ein dreigeschossiger Zubau zum Bestand errichtet. Somit entsteht eine parallele Situation eine Gegenüberstellung der jahrhundertealten bäuerlichen Weinproduktion mit einem modernen prozessgesteuerten Destilleriebetrieb optimierter und neuester Technologie, gezielt auf Erzeugung bester Produkte. Diese Gegenüberstellung erfolgt auch architektonisch. Dem länglichen Bestand wird ein fast gleich langes, annähernd gleich hohes und oberflächlich gleichvolumiges Gebäude parallel daneben gesetzt.
Die Materialwahl ist ähnlich dem bäuerlichen Bestand einfach und ursprünglich:
Bestand: Mauerwerk, Ziegelgewölbe und Holzdachstuhl
Neubau: Untergeschoss Beton, Erdgeschoss (Schaudestillerie) verglast und das Obergeschoss (Malzboden / Dachboden) eine aufgeständerte Holztafelkonstruktion aus großformatigen BSP Holztafeln als räumliches Faltwerk ausgebildet. Die Oberflächen des Neubaues sind zeitgemäß, sie kopieren nicht den Bestand sondern setzten diesen in Farbe und Rhythmus fort, das Winzerhaus als Produktionsstätte wird auch optisch auf die Höhe unserer Zeit gesetzt.
Mitarbeit: Veronika Baumgartner, Mirjam Landl, Jutta Moosbrugger
Fotografie: Zita Oberwalder
Publikationen:
Architektur Heft 8 Dezember 2007
Bauforum Heft 05 März 2007
PROJEKT Tauernstadion Matrei in Osttirol
KATEGORIE Alle | Sportanlagen | Wettbewerbe |
Ort Matrei in Osttirol, (AUT)
Baujahr 2005 - 2006
TAUERNSTADION MATREI IN OSTTIROL
Matrei in Osttirol liegt am Fuße des Großglockner und des Großvenedigers und ist zentraler Eingangsort des Nationalparks Hohe Tauern auf Osttiroler Seite.
Das bestehende Stadion konnte durch die beengte Grundstückssituation nicht weiter ausgebaut und den heutigen Erfordernissen angepasst werden. Eine Verlegung wurde nötig. Zusammen mit der neuen Erschließung des Schigebietes Goldried, der neuen Einseilumlaufbahn, wurde ein neues Zentrum geschaffen. Die neue Lage des Stadions ist verkehrsgünstig am Ortsrand direkt an der Felbertauernstraße situiert, mit dem Fußballstadion, der Bergbahn, Einkaufsmarkt, zentrale Einsatzstelle für den Nationalpark mit Hubschrauberlandeplatz, Großparkplatz für 600 PKW und 30 Busse, Funcourtbereich, Festbereich, etc bieten sich ideale Synergieeffekte für Winter- als auch Sommerbetrieb.
Der Standort des neuen Stadions ist geprägt von extremen Witterungseinflüssen, insbesondere der stürmischen Hauptwetterrichtung aus Nordwesten. Um einen ungestörten Spielbetrieb und Zuschauerbereich zu gewährleisten wurde das Hauptspielfeld entlang der Wetterseite vollständig durch einen langen, schmalen Baukörper verbaut und bietet so ausreichenden Wind- und Wetterschutz.
Hauptprämisse der Planung war die landschaftliche Einbindung der Gesamtanlage in den Großraum der Alpinen Umgebung.
Die Struktur der landwirtschaftlich genutzten „Sumpfwiese“ wurde beibehalten und das Drainagegerinne bewusst als Trennung von öffentlichen Bereichen (Parkplatz, Festplatz, Funcourtbereich) und geschlossenen Sportbereichen eingesetzt.
Für die Hochbauanlagen wurden traditionelle Baumaterialien (Holz) als Außenwirkung verwendet. Die Einhausung mit transparenten Polycarbonatwellplatten bietet einerseits ausreichenden Witterungsschutz für die „ländliche“ Holzfassade und verleiht dem langen Baukörper Leichtigkeit und Transparenz. Die Tragstruktur des Gebäudes und die Tribünenbereiche sind aus Beton und Stahl, teilweise mit Holzleichtbauwänden ausgefacht. Die Zuschaueraufenthaltsbereiche sind mit Holzoberflächen, Lärche, gestaltet, die Sportlerbereiche der Umkleiden sind robust, aus Beton, mit pflegeleichten Fliesen- und Epoxyoberflächen.
Funktionell sind die verschiedenen Bereiche klar getrennt:
Die Sportlerbereiche und die gewerblichen Bereiche der Physiotherapie im Erdgeschoß sind jeweils durch einen eigenen Eingang und Brücke klar definiert. Die Länge des Gebäudes ermöglicht ungestörte und eindeutige Eingangsbereiche.
Die Physiotherapie ist am nördlichen Ende, weit vom Zuschauerbereich entfernt bietet ungestörte Behandlung mit Blick zum Gerinne und kleinem Teich, der Sportlereingang ist ca mittig und der Zuschauerbereich am südlichen Ende mit Kassa und WC Anlagen im Eingangsbereich und Clubraum/ Lokal und Zuschauerbereiche im Obergeschoss.
Das Hauptspielfeld ist völlig umbaut, zum Gerinne vom Gebäude und dreiseitig von Erdwällen. Dies bietet Windschutz und optischen Rahmen. Die Erdwälle sind von der Tribüne aus begehbar, ein Rundumgang ist möglich, somit als Stehplätze ideal.
Die Tribüne ist von einem breitem überdachten Bereich erschlossen. Hier sind großzügige Ausschankbereiche und weitere WC Anlagen situiert. Insgesamt bietet das „Tribünendeck“ einen idealen überdachten eigenen Festbereich mit guter Infrastruktur der auch außerhalb des Fußballgeschehens durch verschiedene Veranstaltungen und Dorffeste genutzt wird.
Mitarbeit: Philipp Glanzl
Fotografie: Zita Oberwalder
Publikation: architektur.aktuell 06 2008
PROJEKT Haus G Matrei in Osttirol
KATEGORIE Alle | Einfamilienhäuser |
Ort Matrei in Osttirol, (AUT)
Baujahr 2004 - 2006
HAUS G
Stimmung: Abgeschiedenheit und offen
Wohnen am Lande, bzw in einer ländlichen Osttiroler Gemeinde, bedeutet intensiven sozialen Kontakt einerseits und postkartenschöne Umgebung andererseits. Kernthema diese Hauses ist der Disput zwischen Abgeschiedenheit und Offenheit.
Das Haus G soll eine Insel der Ruhe und Abgeschiedenheit mitten im Ortszentrum von Matrei in Osttirol schaffen und doch die wunderschönen Landschaftsteile der umgebenden Bergwelt ins Haus holen.
Einer modernen Burg gleich, schließt sich das Haus von der Nachbarschaft ab, das Raumprogramm bietet einen großzügigen Lebensraum. Die Übergänge zwischen den Bereichen sind fließend.
Das Erdgeschoss ist ein großer loftartiger Aufenthaltsbereich, der Wellnessbereich mit Schwimmbad, in den Lebensraum Küche und Wohnzimmer integriert.
Das Obergeschoss ist Schlafgeschoss mit Bibliothek und Dachterrasse mit perfekter Aussicht. Den Kinderzimmern vorgelagert ist ein „Spielflur“ der Bereich bietet Zonen von Begegnung bis Rückzug. Die hochgezogene nordseitige Wand auf der Terrasse bietet Wetterschutz vom kalten „Tauernwind“.
Konstruktiv ist das Konzept durchgehalten:
der schützende Bauteil ist innen aus Sichtbeton und beherbergt den Wellnessbereich und die Kellerräume. Der Schlafzimmertrakt ist aus Massivholzplatten und bildet aufgeständert den Wohnbereich darunter. Die Konstruktion der Holzbox, die nach Südwesten Richtung gegenüberliegendes Virgental geöffnet ist, ist statisch ausgereizt und über Stahlträger am Dach in die stützenden KLH Scheiben im rückwärtigen Wohnzimmerbereich zurückgehängt.
Mitarbeit: Agnes Kassl, Mirjam Landl, Gruber Georg, Dagmar Herbst, Philipp Glanzl, Peter Raneburger
Fotografie: Zita Oberwalder
Publikationen:
architektur, 3-April 2008
Preise: Holzbaupreis Tirol, 2007
PROJEKT Fußballanlage ATV Irdning
KATEGORIE Alle | Sportanlagen |
Ort Irdning, Steiermark (AUT)
Baujahr 2005
FUSSBALLANLAGE ATV IRDNING
Stimmung: ländliche Regionalliga, reine Holzkonstruktion
Die bestehende Sportanalage wird um eine Umkleideeinheit mit Nebenräumen und Zuschauerbereich mit Clubraum, WC Anlagen und überdachter Tribüne ergänzt. Den Ansprüche für internationale Trainingscamps für Spitzenmannschaften gerecht werdend wird eine eigener zusätzlicher Spielerbereich geschaffen. Der Zuschauerbereich wird völlig neu organisiert und vom Spielerbetrieb vollständig entkoppelt. Eine überdachte Tribüne für ca 500 Zuseher, ein Clubraum-, Ausschankbereich und WC Anlagen für die Besucher ergänzen den Bestand.
Die gesamte Anlage musste in kürzester Zeit realisiert werden um die angekündigten Topmannschaften (VFB Stuttgart und Real Madrid) für 2005 unterzubringen.
Konstruktion:
Plattenfundamente schwimmend (Torfboden), Lärchenleimholzbinder und Lärchenleimholzplatten für die Tribüne mit Polycarbonat eingehaust, KLH Konstruktion für Umkleiden und Clubraum, wärmegedämmt, Lärchenstülpschalung außen.
Mitarbeit: Agnes Kassl, Veronika Baumgartner
Fotografie: Zita Oberwalder
PROJEKT MAZ – Matreier Ärztezentrum
KATEGORIE Alle | Pflege / Gesundheit |
Ort Matrei in Osttirol, (AUT)
Baujahr 2004 - 2005
ÄRZTEZENTRUM MATREI IN OSTTIROL
MAZ – Matreier Ärztezentrum
Tirolerhaus und Felsen
Stimmung: die gläserne Praxis
Eine Landarztpraxis für Allgemeinmedizin, Zahn und Physiotherapie wird im Generationensprung zum Ärztezentrum ausgebaut. Um den Bestandskern, der ca in den 70er Jahren an das Wohnhaus des Arztes angebaut wurde, wird eine Gemeinschaftspraxis für 4 Ärzte neu organisiert. Über eine gemeinsame Eingangszone mit WC_Anlagen, Wartebereich und zentralem Sekretariat werden auf 2 Geschoßen Behandlungsräume erschlossen. Im EG befinden sich die Behandlungsräume für Allgemeinmedizin und die Innere Medizin, Röntgenraum, Infusion, Labor und der Personalaufenthaltsbereich, im UG sind die Behandlungsräume für die Zahnmedizin und die Zahntechniker sowie Lagerräume und Haustechnik situiert.
Im Obergeschoß das Flachdach als Dachgarten nutzend ist eine Wohnung situiert.
Der Anbau an das ländliche Wohnhaus wird als Stein/Felsen definiert, ein grauer von Fensterbändern und Öffnungen durchzogener Klotz.
Kernthema sind Durchsicht (soweit zumutbar und nicht die Intimsphäre störend) und Aussicht.
Warten und Behandeln geschehen abseits des Krankenhausfeelings in einem Wohnambiente mit hohem Kunst und Kulturanspruch.
Mitarbeit: Agnes Kassl, Mirjam Landl, Georg Gruber, Dagmar Herbst,
Philipp Glanzl, Peter Raneburger
Publikation: AIT 11-2007
zuschnitt 29, Karin Tschavgova, “Ansichten und Durchblicke”
Vortrag: AIT – Literaturhaus, München 20.10.2006
Gesundheitswesen im Wandel – neue Aufgaben für Architekten und Innenarchitekten
Fotografie: Zita Oberwalder
PROJEKT Ortszentrum St Nikolai im Sausal
KATEGORIE Alle | Büro / Verwaltung | Wettbewerbe |
Ort St. Nikolai im Sausal, Steiermark (AUT)
Baujahr 2003 - 2004
ORTSZENTRUM ST NIKOLAI IM SAUSAL
Stimmung: fröhlich
Was das Haus so alles können/sein muß:
Die Südsteiermark, die sanften Hügelformen, schon manchmal steil doch immer bewaldet, sehr grün
Wie so viele Gebiete des südlichen Alpenrandes Heimat der Meister der Gaumenfreuden. Ein Orts-, Verwaltungszentrum das nicht repräsentiert sondern Festplatz ist, Bühne, Spielwiese.
Das Gemeindeamt und Postverteilerstelle St Nikolai im Sausal definiert als Solitärbau einen neuen Platzbereich im kleinen Ort. (2000 Einwohner) Anschließend an das gewachsene Ortszentrum um die Kirche, öffnet sich der neue Marktplatz zum Grünraum. Dieses Ineinandergreifen von Naturraum und wachsender Ortstruktur wird in der Platzgestaltung thematisiert. Streifen mit Pflasterung in „grüner Fuge“ mit jeweils einer Weinrebe als Thema des Naturparks Südsteirisches Weinland, teilen die multifunktionale Fläche des Marktplatzes. Schächte mit Strom-, Wasser- und Abwasseranschluss bieten die Infrastruktur für Feste und Märkte. Das Gebäude ist nicht nur ein Amtsgebäude, sondern auch Bühne des Ortes.
Das Geländegefälle nutzend sind die zwei Geschosse stufenfrei erreichbar. Zur Ortsmitte hin orientiert mit weit auskragendem Vordach, Sitzstufen und Bühne ist die Eingangszone des Gemeindeamtes, im verkehrsberuhigtem Platzbereich, abgewendet davon, zur Landesstrasse Richtung Kitzeck orientiert ist das Postamt und die Postzustellbasis für die umliegende Region.
Das Gemeindeamt ist in der Grundrissstruktur die Wiederholung des Städtebaues: um einen zentralen öffentlichen Bereich, durch Oberlichten großzügig natürlich belichtet, sind die Büros und Amtsräume angeordnet, ein Besprechungsraum erweitert durch eine Faltschiebetüre den öffentlichen Bereich. Umlaufend, entlang der Fensterfront ist ein interner Verbindungsweg.
Konstruktiv ist der untere, teilweise eingeschüttete Postbereich aus Beton, das Obergeschoss des Gemeindeamtes eine Holzleichtbaukonstruktion, das auskragende Vordach sind aus Brandschutzgründen verkleidete Holzbrettlbinder.
Mitarbeiter: Mirjam Landl, Agnes Kassl, Georg Gruber
Fotografie: Zita Oberwalder
Publikationen:
Bauforum
Architektur aktuell, November 11/2004
PROJEKT Fußballstadion St Lambrecht
KATEGORIE Alle | Sportanlagen |
Ort St Lambrecht, Steiermark (AUT)
Baujahr 2003 - 2004
FUSSBALLSTADION ST LAMBRECHT
St Lambrecht erhält ein neues Fußballstadion.
In die langsam wachsende Freizeitanlage am südöstlichen Ortsrand eingegliedert nutzt das Stadion die vorhandene Infrastruktur und ergänzt sie. (Schiliftanlage und Erholungsgebiet Naturpark Grebenzen). Die Parkplatzflächen der Grebenzen Bergbahnen werden mitgenutzt, das Wegenetz um die Liftanlagen, der Reitstall, der Fischteich, die Restauration an der Bergbahnstation, die Festhalle, die Sommerrodelbahn bieten eine ideale Ergänzung in der Freizeitgestaltung.
Die Anlage selbst ist definiert durch die funktionale Nutzung, besteht aus Hauptspielfeld und Trainingsplatz, Umkleidemöglichkeiten und Fitnessraum für die Sportler, sowie Clubraum, Büro, Tribünenanlagen und Infrastruktur (WC; Ausschank, Küche) für Funktionäre und Publikum.
Dieser ebene Flächenbedarf stellt die landschaftsgestalterische Herausforderung die Anlage im hügeligen Naturpark Grebenzen sensibel zu integrieren. Das Umkleidegebäude ist so ins Gelände gesetzt, dass die geschossweiße Trennung Sportlerbereich und Besucherbereich optimal funktional entflechtet. Für den Ort, baulich vom Stift beherrscht, bildet das Gebäude einen eindeutigen Abschluss quer zur Straße. Die verwendeten Materialien sind einerseits bestimmt von der alpinen regionalen Baukultur des Voralpenraumes und den funktionalen Gegebenheiten der Beanspruchung. Der erdberührte Bereich ist aus Beton, das Obergeschoss eine Holzkonstruktion aus großflächigen KLH (Kreuzlagenholz) Elementen, statisch völlig ausgereizt, die Tribünenüberdachung eine leichte Stahlkonstruktion, polycarbonatüberdeckt, die Fassaden sind aus unbehandelter Lärchenstulpschalung, dunklem Eternit und viel Glas.
Die Ausführung ist ökonomisch definiert, bewusst im halbrohen Industriestandart und entspricht der erwarteten Beanspruchung. (Beton und KLH- Elemente in Industriesichtqualität als industrielle Halbfertigteilware, Installationen Aufputz).
Dennoch verleiht die Holzoberfläche dem Gesamten eine freundliche Gemütlichkeit.
Mitarbeit: Agnes Kassl, Mirjam Landl, Georg Gruber, Dagmar Herbst
Fotografie: Zita Oberwalder
Publikation: architektur.aktuell 5.2006
Preis: Nominierung Piranesipreis, Piran, 2005
PROJEKT Sportzentrum Bad Waltersdorf
KATEGORIE Alle | Sportanlagen |
Ort Bad Waltersdorf, Steiermark (AUT)
Baujahr 2002
Sportzentrum Bad Waltersdorf
Die Sportanlage wird am Ortsrand von Bad Waltersdorf im Anschluss an das bestehende Tenniszentrum neu errichtet. Das Gelände befindet sich im Uferbereich der Safen (südlich) und wird von der Bahnlinie im Norden eingerahmt.
Der Forderung nach panem et circenses wird eine lapidare, indifferente, zweckorientierte, leichte und durchsichtige Architektur entgegengesetzt.
Der Baukörper des Umkleidegebäudes aus OSB Holzwerkstoffplatten erhält durch das konsequente Einhüllen mit feinwelligem Polycarbonat seine Leichtigkeit.
Durchgehende Fensterbänder und Parapethöhen von ca 1,7m bieten einerseits optische Transparenz und doch Schutz vor Einblicke. Die Tribünen balancieren einem großen Sofa gleich auf der Kante des Umkleidedaches. Der Wetterschirm aus Polycarbonat lässt den Innenraum des Sofamöbels mit dem umgebenden Naturraum verschmelzen. Das Sportstadion wird für den Trainingsbetrieb internationaler Spitzenmannschaften konzipiert.
Generalplanung: ARGE Monadjem / Mitterberger
Mitarbeiter: Andreas Fladerer, Harald Kloiber
Publikation: architektur.aktuell 4/2002
Nikolaus Hellmaier: Low cost/high style
Fotografie: Zita Oberwalder
PROJEKT SSI Schäfer PEEM
KATEGORIE Alle | Büro / Verwaltung |
Ort Graz (AUT)
Baujahr 2002
SSI SCHÄFER PEEM
Kundenzentrum Graz
HAUS IM HAUS
Stimmung: Industrie, Werkstatt, backjard
In einer alten Industriehalle aus den 1970 Jahren soll für die nächsten 5 Jahre das neue Kundenzentrum für und Schulungszentrum SSI SCHÄFER PEEM entstehen.
Anforderungsprofil:
preisgünstig, gut und schnell / hohe Kernkompetenz vermittelt durch Understatement und Qualität.
Die alte Industriehalle wie sie ist (Baubeginn im Oktober, Ende der Produktion ebendort im August) wird ausgeräumt und sämtliche alte Einbauteile werden grau gespritzt. Mit dem “Industrierelikt” der alten Hallen als Hintergrund wird der gehobene Kundenbereich als begehbares Möbelstück definiert. (homogenes Holzteil: Boden, Wand Decke in Ahorn, auf Industrieboden / Asphalt des Bestandes))
Das „Haus im Haus“ bietet eine gesonderte Atmosphäre des Arbeitens / Verhandelns / Verkaufens / Lernens unmittelbar im industrie- und Produktionsbereich. Durch die großen Schaufenster sieht man direkt vom Barbereich auf die Produktion, Warensortiment und die Schaumaschine hinaus.
Umgekehrt wird durch die neu gesetzten Fenster im Süden und Osten die geschlossene Industriewelt geöffnet. Eine Mischung aus begrüntem Außenraum / Teich / Industriehinterhof bildet den Kontrast zur Produktionshalle.
Mitarbeit: Philipp Glanzl
Fotografie: Zita Oberwalder
Publikationen: Architektur Aktuell, 280, Juli 2003
Preise:
Holzbaupreis Steiermark 2003
Staatspreis für Architektur 2006, Anerkennung
PROJEKT Pflegeheim Kamillus, Passail
KATEGORIE Alle | Pflege / Gesundheit | Wettbewerbe |
Ort Passail, Steiermark (AUT)
Baujahr 1998 - 2002
PFLEGEHEIM PASSAIL KAMILLUS
Belebte “Straße”
Die Typologie mit der von Fluren begleiteten Funktionszone als Rückgrat oder als Sandwichfüllung zwischen den außenliegenden Schichten der Zimmer ist nicht ungewöhnlich. Neu ist allerdings, mit welcher Intensität hier die Architektur dem Anspruch nachgeht, diese Struktur bis ins Detail für das besondere Programm zu modulieren.
“Die Leute hier im Einzugsbereich der Weizer Obstbauregion nennen das Ganze die “Äpfel-Steig`n im Garten”
(O.Kapfinger)
Stimmung: nicht aufgeregt, sehr ruhig und gelassen, lapidar
Mit zunehmender Behinderung und Pflegebedürftigkeit wird der Aktionskreis des betagten Menschen kleiner.
Gefordert ist somit ein Lebensbereich der nach Innen höchste räumliche Qualität aufweist. Die Wege vom Zimmer in die Gemeinschaftsbereiche, in die Kapelle, in den Speisesaal und schließlich nur mehr das Zimmer bestimmen die Lebensqualität des Bewohners.
Um den intensiven Pflegeanspruch wirtschaftlich abzudecken ist gleichzeitig eine kompakte, übersichtliche Anlage erforderlich.
Die gut strukturierte, unbehandelte Holzfassade und das extensiv begrünte flache Dach lassen das Gebäude mit dem umliegenden Grünraum verschmelzen.
Der Großteil der Altenzimmer ist im Obergeschoß untergebracht, dies erleichtert die Pflege und Betreuung der alten Menschen von einem zentralen Stützpunkt aus und mit einer Infrastruktur (Bad, Rein / Unrein, Schwesternstützpunkt, Untersuchungszimmer)
Die Lage im Obergeschoß und die Orientierung nach Westen und Osten gewährleistet gute Aussicht auch für die bettlägrigen Bewohner. Jedem Zimmer ist ein Balkon und ein Pflanztrog zugeordnet. Der Pflanztrog ermöglicht entweder eigenes „Garteln“ oder Wildwuchs bei zunehmender Behinderung, auf jeden Fall wird die Grünzone bis „ans Bett“ geholt. Im zentralen Innenbereich sind die Nebenräume angeordnet, die Erschließung mit Stiege und Bettenlift und die Aufenthaltsbereiche. Ein innenliegendes Atrium mit Bepflanzung und Sitzgelegenheit, sowie die vorspringenden Bäder bei den Zimmern strukturieren den Gangbereich und schaffen einen hohen Erlebniswert in dieser wichtigen Zone.
Dem Gebäude vorgehängt ist ein Holzlattenrost. Dieser dient der Beschattung der Zimmer und schafft gleichzeitig einen intimen Vorbereich.
Im Erdgeschoß befinden sich ein Teil der Altenwohnungen (bevorzugt für die mobileren Bewohner), Speisesaal mit Kapelle (kann als Raumeinheit integriert werden), die Küche mit Nebenräumen, die Verwaltung des Gebäudes (direkt neben dem Eingangsbereich), sowie die Räume der Hauskrankenpflege.
Die Parkplätze sind im nördlichen Teil, des Grundstückes untergebracht und teilweise unter dem Haus situiert. Eine gedeckte Zulieferung, und eigene Eingänge, gedeckt, für Küchenbereich und Hauskrankenpflege werden angeboten.
Die Gartengestaltung thematisiert „Landschaftsauschnitte”: Wasser, Wald, Berg / Stein, steirisches Hügelland mit Obstbäumen.
Mitarbeit: Christian Tabernig, Harald Kloiber, Georg Gruber, Philipp Glanzl
Fotografie: Zita Oberwalder
Publikationen:
Architektur Aktuell, 271, Oktober 10.2002 – Otto Kapfinger – Außenwelt und Innenwelt
Dbz 7/2003 Wohnen im Alter – Ulrike Meywald – Dorf im Haus
Preise:
Gerambrose 2004
PROJEKT Schloss Bruck, Lienz
KATEGORIE Alle | Ausstellungsdesign | Bauen im Denkmal |
Ort Lienz, Osttirol (AUT)
Baujahr 2000
GENERALSANIERUNG MUSEUM SCHLOSS BRUCK / LIENZ
Eine Verteidigungsanlage an diesem Ort, einem Fels Kopf am Eingang ins Iseltal, den Stürmen und Wetterattacken des Tauernwindes ausgesetzt ist verständlich, aber hier zu Wohnen bedarf es schon eines besonderen Willen über dem Lienzer Talkessel zu thronen, zu sehen und gesehen zu werden und den Wetterunbilden zu trotzen.
Das Arbeiten in der vielschichtigen Substanz erinnert mich an chirurgische Eingriffe, kaputte, morsche, fehlende Teile werden ersetzt durch Ersatzteile, Prothesen, Implantate.
Die Implantate sind geprägt von der machtvollen Sturheit des Ortes.
Seit der Gründungszeit um 1280 hat die ehemalige Residenz der Görzer Grafen neben der ursprünglichen Funktion als Verteidigungsanlage verschiedenste Nutzungen wie Brauerei, Kaserne, Krankenhaus, Schule, etc durchlebt.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Gebäude entsprechend den damals verfügbaren Mitteln saniert und als Volkskundemuseum adaptiert und hat bis heute ein eher ungeliebtes Dasein als teures sanierungsbedürftiges Kulturerbe gefristet.
Im Zuge der Tiroler Landesausstellung 2000 wurde das Museum Schloss Bruck / Lienz generalsaniert und einen zeitgemäßen Museumsbetrieb ermöglichen.. Das Thema „ca 1500“ umfasst grenzüberschreitend gemeinsam mit den Provinzen Südtirol / Brixen und Trentino / Besseno die Zeitenwende um 1500.
In enger Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt wird mit umfangreichen Rückführungsmaßnahmen die mittelalterliche Substanz des ehem. Regierungssitzes aus den unzähligen Schichten der jahrhundertelangen Adaptierungen herausgeschält.
Die für ein zeitgerechtes Museum nötigen Einbauten und Adaptierungen werden mit einem der Burg würdigen, eindeutigen Kulturanspruch unserer Zeit erfüllt.
Implantate:
Zwingerstiege:
Zur benutzerfreundlichen Erschließung des westlichen Burgtraktes aus dem 17.Jhdt wurde eine zusätzliche Stiege erforderlich. Mit dem Durchbruch eines Gewölbes werden drei Geschosse erschlossen. Der Eingriff in die Bausubstanz bleibt sichtbar, die Schnittfläche des Gewölbes erklärt die Statik des Gewölbebogens. Die Zwickelfüllungen werden burgarchäologisch untersucht, die gefundenen Objekte vor Ort ausgestellt. Die Treppe ist didaktisches Objekt, im Begehen werden die Zeitfolgen des Schlosses erlebbar.
Querschnitt durch die Burggeschichte: Abgraben bis auf den Burgfelsen, Freilegen der ersten Ringmauer und Fundamente des Bergfrieds. Sichtbarer Schnitt durch das Gewölbe des 17.Jhdts, Freilegen der ursprünglichen Burgmauernkrone und Zinnen.
Freitragendes Faltwerk / Stahlblechwanne aus 8, bzw 12mm Stahlblech, Handlauf als Aussteifung des Blechrandes. Gewicht ca 8to, 3 Geschosse und Brücke zum Bergfried. 4 Auflagerpunkte.
Medienraum:
Film und Vorführraum für ca 50 Sitzplätze:
Adaptierung des ehem. Kellergewölbes durch Einbau einer Gitterrosttribüne. Die ursprüngliche Raumproportion bleibt erlebbar.
Museumskaffe und WC – Anlagen in den ehem. Stallungen und der Esse der Burg:
Das WC ist als schwarze Box in das Gewölbe gestellt, der Glasdeckel integriert das Gewölbe und die freigelegten rußigen Gewölbeteilen.
Zwingerdachboden:
Bei der statischen Sicherung der Zwingergewölbe mussten diese freigelegt werden. Die Flächen für den Projektraum der Museumspädagogik und Kinderspielbereich werden als Holzboxen in den Dachstuhl gehängt.
Zwingerdach:
transparente Passerelle als regensicherer Ausgang zur Garderobe. Tragendes Zick/Zack Stahlrohr auf dünnen Pendelstützen mit darunter eingehängtem Glasdach.
Verwaltung / Archiv:
Bauteil aus dem späten 19. Jhdt. Die Zwischenwände werden entfernt und die neue Raumteilung des Großraumes, geschieht ähnlich wie in den großen Wohnräumen des Mittelalters durch eingestellte Holzboxen.
Ausstellungen (Auswahl)
Chinas Reich der Töne und Farben
Ethnische Volksgruppen in der Chinesischen Provinz Guizho / 2008
Phänomen Maske Das andere Gesicht / 2004
Landesausstellung 2000 – circa 1500 / 2000
Die vergessenen Himmel – Wallfahr(t)en in Osttirol / 2003
Albin Egger Lienz / 2001
Blick zurück. Museums-und Sammlungsgeschichte / 2007
Albin Egger-Lienz / Lois Anvidalfarei / 2015
Mitarbeit: Ulrike Plos
Fotografie: Zita Oberwalder
Veröffentlichung:
emerging architecture2 , Springer Verlag, Otto Kapfinger
architektur und bauforum, 209/dez2000
Bauen in Tirol seit 1980, Anton Pustet
Preise:
Tiroler Museumspreis, 2007
PROJEKT Schweres Licht
KATEGORIE Alle | Sportanlagen |
Ort Matrei in Osttirol, (AUT)
Baujahr 1998 - 2000
PARKPLATZLEUCHTE “SCHWERES LICHT”
Die neue touristische Infrastruktur am Ortsrand ist primär als Landschaftsgestaltung aufgefasst. Durch die Verzahnung der grossen Parkplatzflächen mit den landwirtschaftlich genutzten Wiesen werden, besonders für den Blick aus den Seilbahngondeln, die Berghänge mit der Talsohle verbunden. Elemente der bergbäuerlichen Wiesennutzung, die Wiesenraine, werden zur Trennung der Parkplatzstreifen verwendet.
Ergänzend zum Wildwuchs dieser Raine und der nicht versiegelten Erde der Parkbuchten dienen Betonelemente als Lichtstreifen und Begrenzungen. Mitterberger benutzte dazu industriell gefertigte Betonplatten, die im Hallenbau gewöhnlich als Träger und verlorene Schalung eingesetzt werden. Aus ihnen sind Streifen, Schlitze und Zacken ausgespart, mit wechselnden Mustern, ähnlich Lochkarten. Die Platten werden indirekt beleuchtet, strahlen nach unten, ohne die Autofahrer zu blenden, reflektieren das Scheinwerferlicht.
Die Halle für Schischule, Skiverleih und Disco bzw. die Seilbahnstation sind dem rauen Zugriff des Massentourismus entsprechend mit einfachsten Industriematerialen, Gussasphalt, OSB-Platten und Betonteilen ausgeführt.
(Text: Otto Kapfinger, 12.11.2001) Architekturzentrum Wien, 14.09.2003
Fotografie: Zita Oberwalder
Preise: Staatspreis Design, Josef Binder Award 2001
PROJEKT Sport und Freizeitanlage Stallhofen
KATEGORIE Alle | Sportanlagen | Wettbewerbe |
Ort Stallhofen, Steiermark (AUT)
Baujahr 1998 - 1999
SPORT UND FREIZEITANLAGE STALLHOFEN
auf einem leicht geneigten Hang am östlichen Ortsrand von Stallhofen wird eine Sport und Freizeitanlage errichtet: Fußball, Tennis, multifunktionale Stockhalle
Das Grundstück: nach Norden abfallend geneigt, ca zur Hälfte bewaldet, die andere Hälfte als landwirtschaftliche Grünfläche genutzt
Ein kleiner Bach durchschneidet das Grundstück diagonal von Süd/West nach Nord/Ost. Der maximale Höhenunterschied beträgt ca 26m von der am Nordrand vorbeiführenden Landesstraße bis zum Wald.
Das Projekt:
Das Gelände wird so in Terrassen geschnitten, dass mit einem nahezu Massenausgleich an bewegtem Gelände die ebenen Spiel- und Sportflächen erreicht werden. Als zentraler Verteiler am Gelände funktioniert das Gebäude, das die unterschiedlichen Spiel- und Sportbereiche der verschiedenen Ebene im Raumprogramm aufnimmt. Der diagonal am Gelände verlaufende Bach teilt die frei zugänglichen öffentlichen Bereiche von den vereinszugeordneten Bereichen.
Die Parkplätze sind als klar definierte Terrasse („Landebahn“) zwischen Landesstraße und Gebäude situiert. Ca die Hälfte der Terrasse wurde inzwischen von den Kindern (Rollerscatern) erobert.
Der Bach wird seitlich unter das Gebäude entlang der Parkplätze zur Landesstraße, unter diese hindurch und zur Söding geführt.
Im Tennisbereich vermischt sich der Waldbereich mit dem Freizeitbereich, den Spielterrassen für die Kinder. Hier mündet auch das regionale Spazierwegenetz. Zwei wasserführende Gräben werden zu einem ca 900m2 großen Teich aufgestaut der im Winter zum Eisstockschießen und Eislaufen genutzt wird.
Der Clubraum der Tennisspieler ist als eigens Gebäude zwischen dem Naturraum des Waldes und den künstlichen Geländeformen der Sportanlage situiert, den Spielflächen ebenso zugeordnet wie dem Naturraum des Waldes und der Teichfläche.
Mitarbeiter: Harald Kloiber, Veronika Oberwalder, Georg Gruber, Alfred Resch, Jörg Spöttl
Fotografie: Zita Oberwalder
Publikationen:
architektur aktuell, 240 April 2000, Nikolaus Hellmaier
emerging architecture 2, Springer Verlag, Otto Kapfinger
PROJEKT Gemeindezentrum Nussdorf-Debant Osttirol (AUT)
KATEGORIE Alle | Gemeindezentren | Kindergärten | Sportanlagen | Wettbewerbe |
Ort Nussdorf-Debant
Baujahr 1992-1995
GEMEINDEZENTRUM NUSSDORF-DEBANT
Neudefinition eines Ortszentrums im – weder Stadt noch Landbereich – Vorortbereich von Lienz.
Eine Mischung von Freizeitgestaltung und öffentlichen Funktionen bilden den funktionellen Rahmen für:
Gemeindeverwaltung
Feuerwehr, Bauhof
Kindergarten
Veranstaltungsplatz
Sportzentrum mit Sportbuffet, Tennishalle und Freiplätze, öffentl. Sauna, Fußball und Eishockey
Die Architektur spiegelt das Provisorium, sowie die offene Struktur und flexible Nutzung der beinahe flächendeckenden Urbanisierung im alpinen Raum.
Dem nach dem Krieg unstrukturiert entstandenen Ortsteil Debant fehlt die städtebauliche Identifikation. Aufgrund des renovierungsbedürftigen Altbestandes entschloss sich sie Gemeinde Nußdorf-Debant im Jahre 1991 für einen öffentlichen baukünstlerischen Wettbewerb. Dabei wird ein langfristiges Gesamtkonzept für das komplette Gemeindezentrum angestrebt.
Der Entwurf zielt auf eine Entflechtung der verschiedenen Gemeindefunktionen ab. In klar ablesbaren Baukörpern sind Kindergarten, das Sportzentrum mit Umkleidegebäude, eine Sauna, eine Tennishalle mit Freitennisplätzen, das Gemeindeforum und schließlich Feuerwehr, der Bauhof und der Müllhof untergebracht.
Das Konzept der Freiflächengestaltung ist ein orthogonales Wegesystem in einem offenen, öffentlich genutzten, vorstädtischen Raum, an dessen Knotenpunkten die verschiedenen Funktionen aufgereiht sind.
Kindergarten: Entsprechend der Dynamik spielender Kinder wird die Allegorie der Bienenhütte gewählt. Der Kindergarten ist als Großraum konzipiert. Betonscheiben trennen diesen in die verschiedenen “Spielbereiche” (Gruppen) sowie die Verkehrsflächen (Garderoben und WC). Die Gruppenräume öffnen sich zum Garten, ein glasüberdeckter “Freispielbereich” (Holzbalkon) ist dazwischengeschaltet, Schiebetüren ermöglichen es diese Bereiche in die Gruppenräume mit einzubeziehen, Die Raumverbindungen sind bewusst transparent und die Raumfolge klar ablesbar und einsichtig. Die Kommunikation soll entgegen dem sonst üblichen System des “Gruppenverschlusses” auch zwischen den Gruppen funktionieren und tatsächlich stattfinden.
Da das Areal inmitten des Lienzer Talkessels stark besonnt ist, wurde der Eishockeyplatz mit einer Beschattungsplane, ein 30x60m großes einfahrbares Segel, ausgestattet.
Projektgemeinschaft Buchrainer / Mitterberger
Mitarbeit: Alfred Resch, Michael Homann, Veronika Oberwalder
Fotografie: Zita Oberwalder
Publikationen:
db 128.jahrgang, 8/1994 Bauen in den Alpen
dbz 5/ mai 1996
architektur aktuell juni 1996/Nr 192
emerging architecture2 / Springer Verlag, Otto Kapfinger, 2002
Preise:
Staatspreis für Architektur, 1995
Domico Preis, 1995
PROJEKT Haus Podmenik - 1992
KATEGORIE Alle | Einfamilienhäuser |
Ort Fohnsdorf, Steiermark ( AUT )
Baujahr 1991 - 1992
HAUS PODMENIK
Einfamilienhaus mit Garage und Carport.
Die bevorzugte Lage an der Hangkante wird genutzt – schöne Aussicht und Intimität werden gleichzeitig geboten.
Raumplan: Die Schlafzimmer sind in einer massiven Schachtel, die bis zum Parapeth in der Böschung steckt untergebracht, das Dach wird als begehbare Dachterrasse genutzt. Die Nebenräume, Bad, WC und Wirtschaftsraum schließen sie gegen Norden ab.
Der Wohnbereich ist ein Großraum in Holzkonstruktion mit großzügigen Verglasungen nach Süden und ins Grüne. Um den zentralen Ofenturm entwickelt sich der Raum in Splitlevel von Essbereich und Küche zum Wohnbereich und auf die Dachterrasse. Dieser Bereich ist in Holzständerkonstruktion ausgeführt. Die bauphysikalischen und wohnpsychologischen Vorzüge, sowie das leichte Überspannen des Raumes durch die Holzkonstruktionen sprechen dafür.
Ein 15 m langer, glasüberdeckter Steg als bauliche Verbindung von Garage und Haus ermöglicht es, ohne die Wiese zu berühren, vom Auto ins Haus zu gelangen. Dieser Steg formt eine Distanz ums Haus und stellt es somit als Solitärgebäude in der Wiese dar.
Das Wohnzimmer im Freien ist die Dachterrasse, vor den Nachbarn durch die Pergola geschützt, nach Süden ein perfekter Ausblick über das Fohnsdorfer Becken. Das restliche Grundstück ums Haus soll nicht betreten werden, hier erhält die Natur ihren Freiraum zurück.
Konstruktion:
Schlafzimmerteil: nicht unterkellerte massive “Schachtel” aus Ziegelmauerwerk, bzw Beton im erdberührenden Bereich. Stahlbetondecke ausgeführt mit begehbarem Flachdach, Umkehrdach, Betonplatten.
Wohnteil: Unterkellert: Dichtbetonwände und Decken (Schutzraum, Heizraum, Sauna)
Auf der Platte der Kellerdecke ist der Wohnraum in Holzständerbauweise errichtet:
Wandaufbau:
Energiekonzept: Die großzügige Südverglasung trägt insgesamt positiv durch die passive Solarnutzung bei.Die Schlafzimmer schützt die hohe Speichermasse vor Überhitzung, auch sitzen die schmalen Fenster tief in der Mauerleibung, gut beschattet.
Die großen Fenster im Wohnzimmer werden im Sommer von den dichten Birken beschattet. Das große Raumvolumen und das Baumaterial Holz trägt mit zu einem ausgezeichneten Raumklima bei.
Publikationen: Callway Holzhäuser, db jul97, architektur aktuell 158, mai93, weka/dworschak/wenke neue wohnexperimente, our house international: new and traditional houses / europe
Fotografie: Zita Oberwalder