PROJEKTE
Project Gemeindezentrum Nussdorf-Debant Osttirol (AUT)
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Ort Nussdorf-Debant
Baujahr 1992-1995
GEMEINDEZENTRUM NUSSDORF-DEBANT
Neudefinition eines Ortszentrums im – weder Stadt noch Landbereich – Vorortbereich von Lienz.
Eine Mischung von Freizeitgestaltung und öffentlichen Funktionen bilden den funktionellen Rahmen für:
Gemeindeverwaltung
Feuerwehr, Bauhof
Kindergarten
Veranstaltungsplatz
Sportzentrum mit Sportbuffet, Tennishalle und Freiplätze, öffentl. Sauna, Fußball und Eishockey
Die Architektur spiegelt das Provisorium, sowie die offene Struktur und flexible Nutzung der beinahe flächendeckenden Urbanisierung im alpinen Raum.
Dem nach dem Krieg unstrukturiert entstandenen Ortsteil Debant fehlt die städtebauliche Identifikation. Aufgrund des renovierungsbedürftigen Altbestandes entschloss sich sie Gemeinde Nußdorf-Debant im Jahre 1991 für einen öffentlichen baukünstlerischen Wettbewerb. Dabei wird ein langfristiges Gesamtkonzept für das komplette Gemeindezentrum angestrebt.
Der Entwurf zielt auf eine Entflechtung der verschiedenen Gemeindefunktionen ab. In klar ablesbaren Baukörpern sind Kindergarten, das Sportzentrum mit Umkleidegebäude, eine Sauna, eine Tennishalle mit Freitennisplätzen, das Gemeindeforum und schließlich Feuerwehr, der Bauhof und der Müllhof untergebracht.
Das Konzept der Freiflächengestaltung ist ein orthogonales Wegesystem in einem offenen, öffentlich genutzten, vorstädtischen Raum, an dessen Knotenpunkten die verschiedenen Funktionen aufgereiht sind.
Kindergarten: Entsprechend der Dynamik spielender Kinder wird die Allegorie der Bienenhütte gewählt. Der Kindergarten ist als Großraum konzipiert. Betonscheiben trennen diesen in die verschiedenen “Spielbereiche” (Gruppen) sowie die Verkehrsflächen (Garderoben und WC). Die Gruppenräume öffnen sich zum Garten, ein glasüberdeckter “Freispielbereich” (Holzbalkon) ist dazwischengeschaltet, Schiebetüren ermöglichen es diese Bereiche in die Gruppenräume mit einzubeziehen, Die Raumverbindungen sind bewusst transparent und die Raumfolge klar ablesbar und einsichtig. Die Kommunikation soll entgegen dem sonst üblichen System des “Gruppenverschlusses” auch zwischen den Gruppen funktionieren und tatsächlich stattfinden.
Da das Areal inmitten des Lienzer Talkessels stark besonnt ist, wurde der Eishockeyplatz mit einer Beschattungsplane, ein 30x60m großes einfahrbares Segel, ausgestattet.
Projektgemeinschaft Buchrainer / Mitterberger
Mitarbeit: Alfred Resch, Michael Homann, Veronika Oberwalder
Fotografie: Zita Oberwalder
Publikationen:
db 128.jahrgang, 8/1994 Bauen in den Alpen
dbz 5/ mai 1996
architektur aktuell juni 1996/Nr 192
emerging architecture2 / Springer Verlag, Otto Kapfinger, 2002
Preise:
Staatspreis für Architektur, 1995
Domico Preis, 1995