PROJEKTE
Project Musikheim Stallhofen
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Ort Stallhofen, Steiermark (AUT)
Baujahr 2005 - 2006
MUSIKHEIM STALLHOFEN
Der Zubau zum bestehenden Musikerheim ist zwischen Bestand Musikerheim und Splitbox / Bauhof situiert.
Ein Übungsraum ist eigentlich die Gegensituation für den Falle des Probezweckes:
Ein Orchester spielt im Normalfalle vor Publikum, der Rücken des Orchesters ist Reflektor der Zuschauerraum muss gleichmäßig beschallt werden.
Beim Übungsraum fehlt das Publikum und auch das Raumvolumen.
Akustisch muss der Raum anstelle der optimalen Schallverstärkung die optimale Schalldämmung bieten:
60 Blasmusiker spielen auf engstem Raume gegen die Wand. Trotzdem muss die Summe der Instrumente – das Orchester – gut klingen, für den Dirigenten und für die Musiker selbst, der Schall muss gleichmäßig gut und nicht verzerrt abgemindert werden.
Durchgehende Fensterbänder auf Bodenniveau (=Schallneutrale Zone bis 140cm) beeinträchtigen nicht die Akustik und verwandeln den Proberaum in einen offenen Musikpavillon, unterstützt vom dynamischen Dach mit auskragendem Oberlichtfenster und den bestimmenden Oberlichtkuppeln erhält der Raum Richtung und Weite, in gleichem Masse ist auch Einsicht von außen gewährleistet und gewollt.
Der Übungsraum ist vollständig in Holz / Fichte gestaltet – ein Klangkörper.
Die Wände und das Dach sind geneigt um die akustische Qualität zu verbessern, Reflektoren und schalldämmende Wandteile geben den akustischen Feinschliff.
Konstruktiv ist der Übungsraum eine Holzkonstruktion aus großflächigen Massivholzplatten (BSP / KLH), die Dachplatten sind mit Stahl unterspannt, auf einem Sichtbetonsockel. Die Materialien Holz und Beton definieren auch die Funktionen: Übungsraum und Nebenräume.
Im Untergeschoss, das niveaugleich mit der Straße liegt, ist der Haupteingang, der Vereinsraum, ein Büro, auch als Tonstudio zu verwenden, ein Mulifunktionaler Raum, ev Bauernladen, und die WC-Anlagen. Der Zubau ist mit dem Bestand verbunden und die Bestandsräume werden mitgenutzt.
Das gesamte Bauvorhaben findet in engster Abstimmung mit dem Musikverein statt, der entgegen der typischen Bodenständigkeit von Blasmusik sich nicht nur musikalisch zeitgemäß artikulieren will.
Insbesondere im Innenausbau war der Eigenleistungsfaktor durch die Musiker selbst sehr hoch.
Mitarbeit: Jutta Moosbrugger, Veronika Baumgartner
Fotografie: Zita Oberwalder
Publikationen:
Architektur Aktuell, 12-2006
oris 44 2007
Preis: Nominierung Piranesipreis. Piran, 2007