PROJEKTE

Project Kindergarten und Kinderkrippe Stallhofen

Kategorie Alle | Kindergärten |

Ort Stallhofen, Steiermark (AUT)

Baujahr 2011 - 2013

KINDERGARTEN  KINDERKRIPPE  STALLHOFEN

Eine „Werkshalle“ mit Wohlfühlqualität für Kinder und Erwachsene.

Der 3-gruppige Kindergarten mit angeschlossener Kinderkrippe wird im offenen Gruppensystem geführt. Hier können die Kinder den gesamten Bau nutzen, erfahren und entdecken. (600m2 Nutzfläche für jedes Kind anstelle der üblichen 60m2 in der geschlossenen Gruppe)

Entwickelung und Lernen resultieren aus Spielen, Entdecken, Kommunizieren und Erarbeiten.

Somit muß das Gebäude eine Vielfalt an Aufenthaltsqualitäten anbieten: offene Bereiche, Rückzugsbereiche, Lärmen und Stille, Lesen, Basteln, Essen, Schlafen, …

Eine Verschränkung mit der Freifläche des Gartens über eine überdachte Terrasse (Freiraum im besten Wortsinn) ist Selbstverständlichkeit.

Das äußere Erscheinungsbild ist bunt, fröhlich und passt sich mit dem Blattmuster der Fassade an die Uferbepflanzung des angrenzenden Baches an. Die Abgrenzung zur Landesstrasse ist massiv nach Außen (Lärmschutz) und wird gartenseitig in die Freiraumgestaltung integriert und somit völlig entschärft.

Der Kindergarten ist zur Gänze ein Massivholzbau, die Holzoberfläche bleibt Sicht und trägt wesentlich zur Aufenthaltsqualität bei. Ein ausgeklügeltes Lüftungssystem über prozessorgesteuerte Oberlichten und eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung ermöglichen eine ökonomische Optimierung des Raumklimas im Sommer und im Winter.

Kindergarten als Arbeitswelt?

… ja natürlich ist ein Kindergarten Arbeitswelt, aber nicht nur für die PädagogInnen, sondern auch und vor allem für die für die Kinder!

… und unter diesem Gesichtspunkt wurde der Bau auch konzipiert.

Das Grundrisskonzept ist einfach und übersichtlich: parallel zur Landesstrasse und Gehsteig ist ein interner Weg, der den südlichen Zugang und den Freispielbereich mit dem Garderoben und dem nördlichen Eingang verbindet.

Die Nutzflächen sind geschichtet. Im Norden die Verwaltungsräume und die Küche, dann der Freibereich / Essplatz, dann der Filter der WC-Anlagen zwischen Gruppenräume und Garderobenbereich / Essbereich /Placa.

Arbeitswelt Kindergarten:

Grundsätzlich ist der gesamte Kindergarten als „Edelrohbau“ gedacht, als Werkstätte in die nicht nur die Pädagoginnen, sondern auch die Kinder der „Arbeit“ nachgehen.

Unaufdringlich bieten die Architektur und die offenen Grundrisslösungen ein optimales Umfeld für die Lebensbereiche in denen die Kinder die zukünftigen Anforderungen der Gesellschaft spielerisch erfahren und trainieren können. Das offene Konzept spiegelt nicht nur die Architektur, sie wird auch im Kindergartenalltag gelebt. Die Kinder spielen, musizieren, malen  und arbeiten selbstbestimmt im gesamten Gebäude. Der Gruppenzwang ist als Orientierungshilfe morgendlich da, wird aber im Laufe des Alltags aufgehoben. Dann steht das gesamte Gebäude den Kindern als Spiel- und Arbeitswelt zur Verfügung.

Dies bedeutet aber auch eine erhöhte Anforderung an die PädagogInnen, die mit erhöhter Transparenz und Durchblicken egalisiert wird.

Der gesamte Kindergarten wird als Werkstätte mit hoher Wohn- und Aufenthaltsqualität verstanden.

Mitarbeit: Jutta Moosbrugger, Hannes Mitterberger

Fotografie: Zita Oberwalder

Publikationen:
architektur aktuell 12-2006
oris 44-2007
architektur und bauforum, 03-2007, Forum Planen

Preise:
Piranesipreis 2007, Nominierung
Holzbaupreis Steiermark 2009