PROJEKTE

Project Besucherzentrum Festung Kufstein

Kategorie Alle | Bauen im Denkmal | Wettbewerbe |

Ort Kufstein, Tirol (AUT)

Baujahr 2014 - 2016

BESUCHERZENTRUM FESTUNG KUFSTEIN 

KASSA / SHOP / BÜRO — Die Erschließung der Burg ist Entwurfsthema.

Das Thema des Treppenaufganges zur Festung, holzverschalt, teilweise in den Berg gedrückt, wird für das Kassa-, Shop-, Infogebäude übernommen.

Das Gebäude bietet interessante Ausblicke auf Festungsneuhof, Festung, „Feuerwerkerhaus“ und den Felsen, der sichtbar, als Hintergrund im Shopbereich, die Bearbeitung des Berges erlebbar macht.

Ein zentrales Eingangsgebäude für die Festung Kufstein fehlte. Gleich hinter der Stadtmauer am Fuße ist der Festungsneuhof ein kleiner Platz mit Blick zur Burg, gerahmt westlich vom „Feuerwerkerhaus“ ein altes Haus am Festungsfuß, direkt neben dem Stadttor.

Jeden Mittag findet am Festungsneuhof ein Konzert statt, life gespielt, an der Heldenorgel, die versteckt in einem der Burgtürme ist. Hier beginnt der Aufgang zur Burg, einerseits über eine in den Berg gehauene, holzverschalte Treppenanlage und andererseits über eine moderne Liftanlage. Zusätzlich sollen die Luftschutzstollen des 2. Weltkrieges, als neuer Ausstellungsbereich erschlossen werden.

Der Neubau schiebt sich zwischen „Feuerwerkerhaus“ und Festungsneuhof und schließt so den Platz. Die Baulichkeit ist außerhalb der äußeren Stadtmauer so gut wie nicht sichtbar.

Direkt nach dem äußeren Tor wird der Besucher vom Gebäude abgeholt und im Inneren ins erste Obergeschoss zur Kassa geleitet.

Die Wegführung nach oben ist eine behindertengerechte Rampe im Großraum des Shopbereiches. Permanenter Sichtkontakt in den Shopbereich erleichtert die Wartezeiten bei Großandrang.

Im Obergeschoss befindet sich die Kassa für den Festungszugang.

Das Bestandsgebäude „Feuerwerkerhaus“ wird unterirdisch vom Shopbereich aus erschlossen und dient als zentrales Verwaltungsbüro.

Der erdberührte Bereich des Zubaues ist aus Sichtbeton, die darübeliegenden Teile sind verglast, mit einer Holzkonstruktion überdacht. Außenfassade und äußere Dachhaut sind mit Lärchenholz unbehandelt oder Cortenstahl verkleidet.

Die Dachplatte ist strukturiert gestaltet, schießschartenartige Oberlichten zeigen auf die Festung.

Das Dach des Shopgebäudes ist als 5. Fassade gestaltet und durch Materialwechsel zwischen Cortenstahlgitterrost und rauen Lärchenpfosten strukturiert, geschuldet der Draufsicht aus dem Burgaufgang.

Das „Feuerwerkerhaus“, wurde entkernt, und der Rest möglichst originalgetreu restauriert.

Mitarbeit:
Jutta Moosbrugger, Katja Kramberger

Fotografie: Zita Oberwalder

Publikation:
architektur aktuell 438 / September 2016 – passgenau, ohne sich anzubiedern

Preise:
Piranesipreis 2016 – Nominierung
Auszeichnung des Landes Tirol für Neue Bauen 2016 – Nominierung
Umgang mit denkmalwürdiger Bausubstanz 2017